Susanne Falkenberg: Populismus und Populistischer Moment im Vergleich zwischen Frankreich, Italien und Österreich

Inhalt
Kap. 1
Kap. 2
Kap. 3
Kap. 4
Kap. 5
Kap. 6
Kap. 7
Kap. 8
Kap. 9
Kap. 10
Literaturverzeichnis

Fussnoten zu Kapitel 4

1 : Braun, Michael 1994: Italiens politische Zukunft, Frankfurt/M., S.110.

2 : Balibar, Etienne/Wallerstein, Imanuel 1990, a.a.O., S.112.

3 : Brumlik, Micha 1986, a.a.O., S.226.

4 : Christadler, Marieluise 1986: Frankreichs Konservative zwischen liberaler Vernunft und rechter Versuchung, in: Leviathan 14/86, S.179.

5 : Rémond, René 1982: Les droites en France, Paris S.37ff. Zur Kritik dieses Ansatzes und zur Kritik an den Kritikern vgl. Christadler, Marieluise 1986, a.a.O., S.179ff.

6 : Rémond, René 1982, a.a.O., S.283ff.

7 : Christadler, Marieluise 1986, a.a.O., S.182. Unter formalen Aspekten konzediert sie Rémond aber insofern eine korrekte Kategorisierung, als sich "zunächst die gegenrevolutionäre, dann auch die revolutionäre Rechte (Cercle Proudhon)" von der Strategie der liberaldemokratischen Zirkel des 18. Jahrhunderts, die Revolution in den Köpfen vorzubereiten, "inspirieren (ließ) und so einen 'Gramscismus von rechts' lange vor Gramsci (praktizierte)". Ebd., S.183.

8 : Vgl. Greß, Franz et al. 1990, a.a.O., S.26.

9 : Rémond, René 1982, a.a.O., S.294ff.

10 : Lehrforschungsprojekt (LFP) an der Universität Duisburg 1990/91: "Rechtsextreme Strömungen und Parteien in Westeuropa", unveröffentlichte Projektarbeiten. Im folgenden als LFP 1990/91 zitiert.

11 : Ebd.

12 : Milza, Pierre 1991: Fascisme français. Passé e présent, 2. Auflage, Paris, S.11ff.

13 : Lévy, Bernard-Henri 1981: "L'ideologie française", Grasset.

14 : Christadler, Marieluise 1986, a.a.O., S.180.

15 : Dazu und zur Kritik daran vgl. ebd..

16 : Winock, Michel 1990: Nationalisme, antisémitisme et fascisme en France, Paris, S.41ff.

17 : Winock, Michel (Hg.) 1993: Histoire de l'extrême droite en France, Paris, S.7ff.

18 : Christadler, Marieluise 1990a: Vichy-Syndrom und nationale Identität. Ein Interview mit Henry Rousso, in: Albertin, Lothar: Frankreich-Jahrbuch 1990, Opladen, S.105-116.

19 : Azèma, Jean-Pierre, zitiert nach LFP 1990/91.

20 : Ebd.

21 : Größere Übereinstimmungen mit dem Faschismus Italiens finden sich nur bei den 1925 von George Valois (Alfred Georg Gressent) gegründeten und den italienischen fasci nachempfundenen faisceau. Valois war zuvor Mitglied der Action française gewesen, brach aber nach dem 1. Weltkrieg mit dieser Gruppe und vor allem mit ihrem Anführer Maurras. Ein wesentlich eigenständigeres und "französischeres" Bild geben Organisationen wie Croix de feu, Action française und Parti populaire français ab. Vgl. Curtis, Michael 1959: Three against the Third Republic - Sorel, Barrès, Maurras, Princeton. Wippermann, Wolfgang 1983: Europäischer Faschismus im Vergleich 1922-1982, Frankfurt/M.

22 : Greß, Franz et al. 1990, a.a.O., S.40.

23 : Nolte, Ernst 1984: Der Faschismus in seiner Epoche. Action française, Italienischer Faschismus, Nationalsozialismus, München, Zürich, S.62.

24 : Gruner, Wolf D. 1991: Italien zwischen Revolution und Nationalstaatsgründung 1789-1861, in: Ders./Trautmann, Günter (Hg.): Italien in Geschichte und Gegenwart, S.133. Heydemann, Günther 1991: Die Carbonari als politisch-soziale Trägergruppe der Revolution - Neapel 1820/21, in: Gruner, Wolf D./Trautmann, Günter, a.a.O., S.77-104. Ferraris, Angiola 1974: Mazzini e i rivoluzionari italiani: Il partito d'azione 1830-1845, Milano. Stuke, Horst/Forstmann, Wilfried (Hg.) 1979: Die europäischen Revolutionen von 1848, Königstein.

25 : In den 1840er Jahren hatte sich das liberale Neo-Guelfentum zur stärksten politischen Kraft entwickelt. Vgl. dazu Hearder, Harry 1983: Italy in the Age of Risorgimento 1790-1870, New York.

26 : Trasformismo ist eine parteiübergreifende Konsensbildung. In Italien hat diese Politik aber auch dazu geführt, daß der Nord-Süd-Gegensatz für parteipolitische Zwecke, Mehrheitsabsicherungen und Vorteile instrumentalisiert wurde.

27 : Vgl. Lill, Rudolf 1991, a.a.O., S.177ff.

28 : Gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen hatte D'Annunzio 1919 zusammen mit einer Freischar die Stadt Fiume (Rijeka) besetzt und erst nach 16 Monaten wieder geräumt. Nach dem 1. Weltkrieg hatten Yugoslawien und Italien in der sog. Fiume-Frage um die Stadt gestritten, die nach D'Annunzios Coup Freistaat wurde, 1924 an Italien fiel und seit 1947 wieder zum yugoslawischen Territorium gehörte. Heute ist sie eine kroatische Stadt. Rainer Wuthenow schreibt über D'Annunzio in einer Buchrezension (D'Annunzio, Gabriele 1990: Lust, Stuttgart), daß "die Sehnsucht des Ästheten nach der befreienden Tat stark in ihm (war)". Frankfurter Rundschau, 29.09.1995

29 : Corradini gilt als führender Theoretiker des italienischen Nationalismus. Er war Anführer der von ihm 1910 gegründeten Associazione nazionalista italiana.

30 : Lill, Rudolf 1991, a.a.O., S.176f.

31 : Futurismus ist eine Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien und Rußland aufkommende, politisch akzentuierte Bewegung zur Revolutionierung von Literatur, bildender Kunst und Musik. Vgl. Chiellino, Carmine 1978: Die Futurismusdebatte, Bern.

32 : Vgl. auch Priester, Karin 1972: Der italienische Faschismus. Ökonomische und ideologische Grundlagen, Köln, S.183.

33 : Ebd., S.185.

34 : Priester, Karin 1972, a.a.O., S.201.

35 : Ebd., S.207.

36 : Tullio-Altan (1986, a.a.O., S.123) betont dabei besonders den Einsatz dieser Personen für staatliche Wohlfahrt und Freizeitprojekte für einen großen Teil der Bevölkerung.

37 : Fritzsche, Peter K. 1987, a.a.O., S.74.

38 : Wandruszka, Adam 1954: Österreichs politische Struktur. Die Entwicklung der Parteien und politischen Bewegungen, in: Benedikt, Heinrich: Geschichte der Republik Österreich, Wien, S.419.

39 : Münz zufolge hat sich das im dritten Lager beheimatete "jüdische Besitzbürgertum" in zwei Flügel gespalten: National-Liberale und Sozial-Liberale. Münz, Rainer 1991: Wer sind wir? Fragen nach der österreichischen Identität und seiner Bürger, in: Dr.-Karl-Renner-Institut (Hg.): Ein Problemaufriß zur politischen Kultur. Studientagung zur politischen Bildung, Wien, S.9. Zudem bezeichnet Münz das Streben nach der deutschen Kulturhegemonie als eine "Rache für die Emanzipation der Tschechen, Polen und Slowenen". Vgl. ebd., S.7ff.

40 : "Es gibt kein liberales Erbe, das sich im dritten Lager verankern ließe. Nicht einmal eine wirtschaftliche Grundidee zieht sich durch die Geschichte dieses Lagers." Pelinka, Anton 1990(a), a.a.O., S.103.

41 : Ebd., S.98.

42 : Ebd., S.99.

43 : Das liberal gesinnte jüdische Bürgertum konnte sich aus guten Gründen kaum dieser politischen Strömung und auch nicht dem ebenfalls antisemitischen christlichen Lager anschließen und fand seine politische Heimat in der Arbeiterpartei. Vgl. Ebd. 44 : Bemerkenswerterweise hat der erste Bundesparteiobmann der FPÖ Anton Reintaller in seinem Beitrag zu einem "neuen Kapitel Österreichs" ausgerechnet "die Abstandnahme von Geschichtsfälschungen, welche Österreich in eine dem deutschen Volk feindliche Partei einschalten möchten" beklagt. Im Unterschied zu SPÖ und ÖVP, die Österreich gerne als erstes Opfer des nationalsozialistischen Deutschlands sehen, hat sich die FPÖ offensichtlich diese Lebenslüge erspart. Vgl. Reintaller, Anton 1991: Ein neues Kapitel österreichischer Geschichte, in: FPÖ 1991: Meilensteine des Aufstiegs. 35 Jahre FPÖ, Wien, S.22.

45 : Pelinka, Anton 1992: Politische Kultur und nationale Identität in Österreich, in: Morass, Michael/Pallaver, Günther, a.a.O., S.74f.

46 : Luther, Kurt Richard 1992: Die Freiheitliche Partei Österreichs, in: Dachs, Herbert et al. (Hg.): Handbuch des politischen Systems Österreichs, S.247.

47 : Ebd.

48 : Pelinka, Anton 1990(a), a.a.O., S.115f. Münz, Rainer 1991, a.a.O., S.9.

49 : Nach dem Ersten Weltkrieg waren mit den Heimwehren viele paramilitärische Verbände des Bauern- und Bürgertums entstanden, die sich als österreichisch definiert und an etlichen Grenzkonflikten beteiligt haben. Mitte der 20er Jahre (nach dem Brand des Wiener Justizpalastes) wurden sie vom italienischen Faschismus beeinflußte Kampforganisationen.

50 : Pelinka, Anton 1993(b): Die Großparteien und der Rechtsextremismus, in: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (Hg.): Handbuch des Österreichischen Rechtsextremismus, Wien, S.469.

51 : Vgl. etwa Heydemann, Günther 1991, a.a.O.

52 : Uesseler, Rolf 1994, a.a.O., S.253.

53 : Christadler, Marieluise 1990a, a.a.O., S.108f.

54 : Malina, Peter 1993: Erinnerung statt Entschuldigung. Für eine neue Gedächtniskultur, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg), a.a.O., S.529. 


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