Optische Kohärenztomographie Angiographie zur Verlaufsbeurteilung eines Makulaödems bei Uveitispatienten

Die vorliegende Arbeit untersucht den Stellenwert der VD (Vessel Density) in der optischen Kohärenztomographie Angiographie (OCTA) zur Verlaufsbeurteilung eines Makulaödems (MÖ) bei Uveitis und inwieweit die OCTA geeignet ist, um die bisher etablierten Methoden zur Therapieüberwachung des MÖ zu ersetzen. Es wurden hierbei 2 Gruppen untersucht, 29 Augen für die Optovue Gruppe und 41 Augen für die Cirrus Gruppe wurden eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine Untersuchung mit OCTA (Optovue XR Avanti oder Zeiss Cirrus™ HD-OCT) vor und 6 bis 8 Wochen nach Therapie. Die Auswertung erfolgte in Abhängigkeit vom Vorhandensein eines MÖ in der OCT-Untersuchung zum Zeitpunkt 1 (Z1). In der OCTA wurde die VD im oberflächlichen (SCP= superficial capillary plexus) und tiefen (DCP= deep capillary plexus) Gefäßplexus in 3x3 und 6x6 Scanmuster analysiert. Die häufigste Therapieform in beiden Gruppen war Dexamethason intravitreal (72,4% und 82,9%). Bei der Mehrzahl der Patienten in beiden Gruppen war der Befund zum Z1 und Zeitpunkt 2 (Z2) reizfrei (56,1% und 55,2%, p=1, aller untersuchten Augen). In der Optovue Gruppe fand sich zum Z2 bei 17 Augen und in der Cirrus Gruppe bei 30 Augen (58,6%, und 73,2%, p= 0,036) kein MÖ mehr. Die Mehrheit in beiden Patientengruppen wiesen einen Visusanstieg zum Z2 (55,2% und 63,4%) auf. Eine positive Korrelation der CFT (Central Foveal Thickness) zur VD wurde nur in Optovue Gruppe in beiden Scangrößen im SCP und DCP beobachtet (p<0,001). Letztendlich konnte nur in der Optovue Gruppe im DCP und ausschließlich im 6x6 Scanmuster eine signifikante Reduktion der VD gemessen werden unabhängig vom Vorhandensein des MÖ (parafoveal p=0,0265; parafoveal inferior hemi p= 0,0158, parafoveal inferior p=0,0062). Dieselben Sektoren wiesen bei kompletter Rückbildung des MÖ zum Z2 eine signifikante Veränderung der VD auf (parafoveal p=0,0197; parafoveal inferior hemi p= 0,0100, parafoveal inferior p=0,0061). Insgesamt lässt der Einsatz der OCTA zur Verlaufsdokumentation eines MÖ bei Uveitis nur in der Optovue Gruppe eine begrenzte signifikante Tendenz der Reduktion der VD nach Therapie und bei kompletter Rückbildung eines MÖ erkennen. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die OCTA als alleiniges Bildgebungsinstrument die bisher konventionellen diagnostischen Verfahren zur Diagnose und Therapieüberwachung des uveitischen MÖ nicht ersetzen kann, mit weiterer technologischer Entwicklung könnte sie jedoch in Zukunft den Bedarf an konventionellen angiographischen Bildgebungen reduzieren.

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