Die neurochirurgische Behandlung der zervikalen spondylotischen Myelopathie : eine Single-Center-Studie
Die operative Therapie ist die bisher einzige wirksame Methode, um die fortschreitende Verschlechterung der neurologischen Fähigkeiten von Patienten mit einer zervikalen spondylotischen Myelopathie aufzuhalten und wiederherzustellen.
In dieser Studie stellen wir Prädiktoren dar, die uns bei der Prognose des postoperativen Verlaufes helfen und damit unsere Entscheidungsfindung für den besten Zeitpunkt einer operativen Therapie erleichtern. Als negative Prädiktoren für das neurologische Outcome zeigten sich das Alter, die Komorbiditäten und das Vorhandensein eines Myelopathiesignals in der T2-gewichteten Magnetresonanztomographie. Dabei hatten das Geschlecht, die Operationstechnik, die Anzahl der operierten Segmente sowie die präoperative Dauer der Beschwerdesymptomatik keinen Einfluss auf den postoperativen neurologischen Status.
Mit Hilfe der Subgruppenanalyse evaluierten wir, dass alle Patienten, unabhängig vom Alter, von einer Operation profitieren und es zwischen den Altersgruppen in Bezug auf die mittlere Verbesserung des modified Japanese Orthopaedic Association(mJOA) Scores keinen signifikanten Unbterschied gibt. Dennoch zeigte sich vor allem bei älteren, multimorbiden Patienten ein signifikant geringerer präoperativer mJOA Score und daraus resultierend, trotz der ähnlichen Verbesserung in der mittleren Verbesserung des mJOA Score, ein konsekutiv signifikant erniedrigter postoperativer mJOA Score. Der postoperative Minimum Clinically Important Difference (MCID) Score zeigte in allen Altersgruppen eine signifikante Verbesserung. Nichtdestotrotz zeigte sich, dass der postoperative MCID Score als Zeichen einer postoperativen Zufriedenheit bei älteren, multimorbiden Patienten signifikant geringer ist als in anderen Altersgruppen.
Darüber hinaus zeigten Patienten mit einem Myelopathiesignal, im Vergleich zu den Patienten ohne ein Myelopathiesignal, unabhängig vom Alter eine schlechtere postoperative Verbesserung der neurologischen Fähigkeiten.
Aus unseren Daten lässt sich ableiten, dass eine operative Therapie altersunabhängig so früh wie möglich und am besten vor Auftreten eines Myelopathiesignals durchgeführt werden sollte, um eine fortschreitende irreversible Schädigung des Rückenmarkes zu verhindern.