Polizei und Migration : Jenseits von Rekrutierung und Weiterbildung
Auf den Punkt ...
- Die Polizeibehörden bemühen sich um die Rekrutierung von Bewerber*innen mit sogenanntem Migrationshintergrund.
- Im Arbeitsalltag wird Diversität der Beschäftigten insbesondere ge-nutzt, wenn Sprach- und Kulturkenntnisse benötigt werden. Diese Kompetenzen werden jedoch nicht honoriert.
- Risiken für diskriminierendes Handeln aufgrund von stereotypen Zuschreibungen durch die Polizei steigern sich durch Mängel in der Ressourcenausstattung und durch fehlende Angebote zur profes-sionellen Selbstreflexion. Reformen in der Polizei zielen auf wach-sende Sensibilität durch Fortbildungen sowie die Rekrutierung von Bewerber*innen mit Migrationshintergrund. Der Zusammenhang solcher Maßnahmen mit strukturellen Problemlagen bedarf ver-mehrter Aufmerksamkeit.
- Verfahrensregeln für Standardsituationen polizeilichen Han-delns, etwa zur Hinzuziehung von Dolmetschern, können Polizeibeamt*innen Handlungssicherheit geben und gerade Polizist*innen mit Migrationshintergrund von strittigen Situationen mit Kolleg*innen entlasten.
- Grundlagenforschung zur Polizeiarbeit kann durch wissenschaftliche Distanz zu Erkenntnissen über das Innenleben der Behörde Polizei sowie die damit verbundenen institutionalisierten Werte und die Entstehung von Wissensbeständen beitragen. Sie begleitet Professio-nalisierungsbemühungen in der Polizei und lädt Polizeibeamt*innen dazu ein, das eigene berufliche Handeln selbstbestimmt und -be-wusst zu reflektieren.
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Zitieren
Zitierform:
Graevskaia, Alexandra et al. (2021): Polizei und Migration: Jenseits von Rekrutierung und Weiterbildung. In: IAQ-Report. Online unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:464-20210406-090948-5.
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