Risikobeurteilung von Patienten mit transfemoraler, kathetergestützten Aortenklappenimplantation bezüglich der postinterventionellen intensivmedizinischen Überwachung und Therapie

Die transfemorale Aortenklappenimplantation ist inzwischen eine weit verbreitete und standardisierte Intervention mit sinkenden Komplikationsraten. Die postinterventionelle Versorgung ist aufgrund der möglichen prozeduralen und postprozeduralen Komplikationen komplex. Diese beeinflussen das Outcome von einem betagten, hochmorbiden und gebrechlichen Patenkollektiv. Deshalb ist eine frühzeitige und korrekte Identifikation von Patienten mit höherem peri-/postinterventionellen Risiko zum Zeitpunkt der Aufnahme auf die Intensivstation von großer Bedeutung. Dies betrifft die Abschätzung der Mortalität, aber auch die Abschätzung etwaiger Komplikationen während der intensivmedizinischen Behandlung. Eine standardisierte Versorgung erscheint sehr wichtig. Wir haben in unserer Studie Faktoren identifiziert, die einen Einfluss auf die Langzeitmortalität haben. Das Auftreten eines akuten Nierenversagens sowie ein Anstieg definierter Biomarker (Procalcitonin, B-natriuretisches Peptid, Troponin I) waren nicht nur starke Prädiktoren für die 30-Tages-Mortalität, sondern außerdem für die Zwei-Jahres-Mortalität, nach einer kathetergestützten Aortenklappenimplantation. Zugangswegsverletzungen hatten ebenfalls einen Einfluss auf die 30-Tages-Mortalität. Primäres Ziel sollte die Vermeidung dieser Komplikationen sein. Da dies aber nicht in jedem Falle möglich ist, haben die frühe Diagnose und rechtzeitige Therapie eine entscheidende Bedeutung. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen außerdem, dass der SAPS II (Simplified Acute Physiology Score) bei Patienten mit transfemoraler Aortenklappenimplantation anwendbar ist und die 30-Tages-Mortalität mit einer akzeptablen Genauigkeit vorhersagt. Die Vorhersage war in unserer Untersuchung besser als beim EuroSCORE (European System for Cardiac Operative Risk Evaluation). Der SAPS II (Simplified Acute Physiology Score) kann in Kombination mit Biomarkern für die postinterventionelle Risikoabschätzung während der intensivmedizischen Behandlung verwendet werden, um die Patientenversorgung zu optimieren.

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