Familienzentren an Grundschulen : Abschlussbericht zur Evaluation in Gelsenkirchen
Im Jahr 2006 hat das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Aufbau von Familienzentren begonnen. Nach und nach wurde ein gutes Drittel der Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren. Diese Familienzentren halten – über die Kernaufgaben der Bildung, Erziehung und Betreuung hinaus – ein sozialraumorientiertes Angebot an Familienbildung und -beratung bereit und sorgen für einen niederschwelligen Zugang der Familien zu unterschiedlichen Unterstützungsleistungen. Familienzentren sind Teil einer Präventionskette, mit der Kinder und ihre Familien begleitet werden. Ähnlich wie die Kindertageseinrichtungen erreichen auch Grundschulen auf breiter Basis die Familien mit Kindern der entsprechenden Altersgruppe. Daher sind auch sie als niederschwelliger Ansprechpartner für familienunterstützende Dienstleistungen prädestiniert. Um die Präventionskette nach der Kindergartenzeit fortzusetzen, baut die Stadt Gelsenkirchen seit dem Schuljahr 2014/15 als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen Familienzentren an Grundschulen auf. Gefördert wird diese Entwicklung seit 2015 im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft von der Wübben Stiftung.
KCR (Konkret Consult Ruhr GmbH, Gelsenkirchen) wurde im Dezember 2015 mit der Evaluation beauftragt. KCR kooperierte bei der Evaluation mit der Forschungsabteilung „Bildung und Erziehung im Strukturwandel“ (BEST) am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen, wo die Evaluation durch ein Lehrforschungsprojekt, im Rahmen von zwei studentischen Forschungspraktika und mit Hilfe einer Masterarbeit erweitert und vertieft wurde.
Die Evaluation orientiert sich an den Zielen des Projekts „FamZGru“. Bei dem Aufbau von Familienzentren an Grundschulen als Element der Präventionskette geht es darum, die Bildungschancen von Schulkindern zu verbessern und herkunftsbedingte Benachteiligungen abzubauen. Mit dieser Zielsetzung sollen Familienzentren an Grundschulen zu einer Stärkung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule und zu einem gelingenden Übergang der Kinder in die weiterführende Schule beitragen. In der Evaluation wurde vor diesem Hintergrund untersucht, welche Auswirkungen die Einrichtung von Familienzentren auf die Ausgestaltung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft und der Vorbereitung und Begleitung des Übergangs hat und welche Rahmenbedingungen für die Erfüllung der Aufgaben der Familienzentren an Grundschulen förderlich sind.