Prognostischer Wert des Kollateralstatus in der cerebralen CT-Angiographie für die Rekanalisationsrate, Komplikationen und das funktionelle Langzeit-Outcome nach mechanischer Thrombektomie beim ischämischen Schlaganfall der vorderen Zirkulation

In der vorliegenden Dissertation wurden zwei validierte Scores für die Erhebung des Kollateralstatus mittels CT-Angiographie (CTA) im Versorgungsgebiet der A. cerebri media bei einem prospektiven und konsekutiven Kollektiv von akuten Schlaganfallpatienten mit einem Gefäßverschluss der vorderen Hirnzirkulation, die mittels Stent-Retriever-basierter mechanischer Thrombektomie (MT) behandelt wurden, eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einem schlechten Kollateralstatus sowohl unmittelbar nach der Intervention als auch im funktionellen Langzeit-Outcome aufgrund einer größeren Infarktdemarkierung und höheren Rate an symptomatischen Hirnblutungen deutlich seltener von einer MT profitieren als Patienten mit einem moderaten oder guten Kollateralstatus und eine sehr hohe Mortalität im Langzeit follow-up aufweisen. Dabei fand sich keine Assoziation zwischen einer erfolgreichen Rekanalisation und dem Kollateralstatus. Der Tan-CTA-Kollateral-Score wies gegenüber dem Miteff-CTA-Kollateral-Score eine höhere Interrater-Reliabilität zwischen einer neurologischen Assistenzärztin und einem neuroradiologischen Oberarzt bei Schlaganfallpatienten mit einer Beteiligung des Mediaversorgungsgebietes auf und konnte zuverlässig auch bei Patienten mit proximalem ACI-Verschluss eingesetzt werden. Damit stellt der Tan- CTA-Kollateral-Score ein für den klinischen Alltag einfach anwendbares Instrument dar, dass neben dem Ausmaß einer schon vorhandenen Infarktdemarkierung im nativen CT, der Perfusionsmessung und dem Zeitfenster als weitere wichtige Entscheidungshilfe in der Indikationsstellung für eine MT eingesetzt werden kann. Aus diesem Grund wäre eine Standardisierung der CTA-Protokolle in Kliniken, die akute Schlaganfallpatienten behandeln, wünschenswert.

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