Menschenrechte des Fremden : Zur Grundlegung einer interkulturellen Menschenrechtsethik
Angesichts der gegenwärtigen Lage der Menschenrechte weltweit darf ein Diskurs, der ihre Stärkung will, nicht allein aus einer westlich-aufklärerischen Perspektive argumentieren. Vielmehr ist eine Neubegründung der Menschenrechte aus einer Perspektive, die zwischen den Kulturen anhebt, notwendig. Im Vordergrund stünde hier nicht so sehr das autonome Subjekt der idealistischen Tradition, dem an sich Rechte zukommen, sondern vielmehr der fremde Mensch, dessen noch vorrechtliche Ansprüche Gesellschaft und Politik in eine Ord-nung des Rechts und der Gerechtigkeit zu überführen verpflichtet sind.
A debate which concentrates on the improvement of the contemporary human rights-situation on a global level cannot merely involve arguments that reflect a western enlightened bias. On the contrary, this debate necessitates a new foundation of human rights based upon a perspec-tive that commences between cultures. Therefore, it is not the autonomous subject of the idealistic tradition, but the foreign human being that would be most prominent, since society and politics are obliged to transform his still prelegal claims into an order of law and justice.