Searching for sources of inefficiency in the German health care sector : demand-side, supply-side, and labour-force-status effects on health and health care utilisation

Die Dissertation beschäftigt sich hauptsächlich mit der empirischen Untersuchung von Anreizeffekten der Krankenversicherung in Deutschland, sowohl für Nachfrager nach Gesundheitsleistungen (Patienten und Versicherte) als auch für Anbieter (Ärzte). <br> Auf der Nachfrageseite wird analysiert, inwieweit der Krankenversicherungsvertrag die Nachfrage nach Arztbesuchen beeinflusst, nachdem für individuelle Charakteristika wie Bildung, Einkommen, vor allem aber den Gesundheitszustand kontrolliert wurde. Bei Privatversicherten wird unterschieden zwischen Inhabern von Krankenversicherungsverträgen mit und ohne Selbstbehalt. Bei gesetzlich Versicherten wird unterschieden zwischen Patienten mit und ohne private Zusatzversicherung für ambulante Leistungen. Die Datenbasis ist – wie in allen folgenden Abschnitten – das Sozioökonomische Panel (SOEP). Auf der Angebotsseite wird analysiert, inwieweit die unterschiedliche Vergütung, die niedergelassene Ärzte für unterschiedlich Versicherte bei gleicher Behandlung erhalten, einen Einfluss auf die Dauer der Behandlungen hat. Hier wird untersucht, inwieweit die Reform des Vergütungssystems im Juli 1997 für die Behandlung gesetzlich Versicherter einen Einfluss auf die Zahl der Arztbesuche hat. <br> Das dritte Kapitel befasst sich mit der Untersuchung, wer private Zusatzversicherung für Krankenhausleistungen (Einzel- oder Doppelzimmer und Chefarztbehandlung) kauft und ob Personen mit Zusatzversicherung mehr Krankenhausleistungen in Anspruch nehmen. Dabei wird untersucht, ob es Informationsasymmetrien zwischen Versicherungsnehmern und den Versicherungsunternehmen gibt und wie diese aussehen. Der besondere Fokus liegt dabei auf dem Einfluss der Risikoaversion (als private Information des Versicherungsnehmers) auf die Nachfrage nach Versicherung. <br> In einem abschließenden Kapitel untersucht die Arbeit den kausalen Effekt von Arbeitslosigkeit auf den Gesundheitszustand. Neben der Kontrolle für unbeobachtbare individuenspezifische Effekte, die gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit erhöhen, arbeitslos zu werden und einen schlechteren Gesundheitszustand zu haben, schließt diese Arbeit auch explizit umgekehrte Kausalität (von schlechter Gesundheit zu Arbeitslosigkeit) aus. Ersteres geschieht durch Nutzung eines Fixed-Effects-Modells, Letzteres durch Betrachtung von Personen, die durch Schließung ihrer Betriebsstelle arbeitslos geworden sind und nicht etwa aus anderen Gründen entlassen wurden oder selbst gekündigt haben.

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