Die Hysterektomie aus benigner Indikation – Retrospektive Untersuchung von in den Jahren 2002 bis 2020 an der Universitätsfrauenklinik Essen behandelten Patientinnen

Zusammenfassung

In der vorliegenden Studie wurden die Daten aller an der Frauenklinik der Universitätsmedizin Essen in den Jahren 2002 bis 2020 bei benigner Indikation durchgeführten Hysterektomien analysiert. Hierbei wurden die abdominale, die vaginale, sowie die konventionell laparoskopische und Roboter-assistierte Hysterektomie miteinander verglichen.

Die retrospektive Datenerhebung erfolgte mittels systematischer Suche in unserem internen Klinikinformationssystem. Dabei wurden sowohl präoperative Daten wie Alter, Gewicht und Indikation als auch postoperative Daten, wie Komplikationen, Blutverlust und Liegedauer dokumentiert und analysiert.

Hierbei zeigte sich für die n = 1093 Patientinnen ein durchschnittliches Alter von 49,6 ± 10,8 Jahren und einem Body Mass Index von 24,4 ± 6,9 kg/m2. Die häufigste Indikation war mit 56,3% der Uterus myomatosus, bei welcher zu 45% eine Roboter-assistierte Hysterektomie durchgeführt wurde. Im zeitlichen Verlauf betrachtet, zeigte sich von 2002 bis 2020 eine relative Abnahme der abdominalen sowie vaginalen Hysterektomie. Die minimal-invasiven Verfahren hingegen zeigten eine deutliche Zunahme und machten im Jahr 2020 einen Anteil von über 98% aus. Hierbei nahm besonders der Anteil der Roboter-assistierten Hysterektomie zu und stieg mit Einführung der Technik im Jahr 2011 von 53,3% auf ein Maximum von 82% im Jahr 2020.  

Hinsichtlich des Outcome sowie der klinischen Parameter zeigten die minimalinvasiven Verfahren gegenüber der abdominalen Hysterektomie eine signifikant kürzere Liegedauer, einen geringeren Blutverlust sowie postoperative Komplikationsrate. Zwischen den minimalinvasiven Verfahren hingegen zeigten sich für die genannten Parameter keine signifikanten Unterschiede. Jedoch war für die Roboter-assistierte Hysterektomie eine längere Operationszeit zu verzeichnen.

Letztlich zeigen die vorliegenden Ergebnisse, dass die minimalinvasiven Verfahren bei benigner Indikation vor allem gegenüber der abdominalen Hysterektomie zu einem deutlich besseren Outcome für die Patientinnen führen können. Innerhalb der minimalinvasiven Verfahren bleibt im Einzelfall abzuwägen, inwieweit die möglicherweise höheren Kosten sowie die längere Schnitt-Naht-Zeit den Einsatz der Roboter-assistierten Chirurgie bei benignen Indikationen rechtfertigen oder sogar einen Vorteil gegenüber der konventionellen Laparoskopie darbieten können.

Summary

In the present study, the data of all hysterectomies performed at the Women's Clinic of the University Medicine Essen between 2002 and 2020 for benign indications were analyzed. The abdominal, vaginal, as well as conventional laparoscopic and robot-assisted hysterectomy were compared.

Retrospective data collection was performed using a systematic search in our internal clinic information system. Both preoperative data such as age, weight, and indication as well as postoperative data such as complications, blood loss, and length of hospital stay were documented and analyzed.

For the n = 1093 patients, the average age was 49.6 ± 10.8 years and the body mass index was 24.4 ± 6.9 kg/m2. The most common indication was uterine myomatosis, which accounted for 56.3% of cases, with robot-assisted hysterectomy being performed in 45% of cases. Over the observation period, there was a relative decrease in abdominal and vaginal hysterectomy. In contrast, the minimally invasive procedures showed a significant increase and accounted for over 98% in 2020. In particular, the proportion of robot-assisted hysterectomy increased significantly, rising from 53.3% in 2011 to a maximum of 82% in 2020. Regarding the outcome and clinical parameters, the minimally invasive procedures showed a significantly shorter length of hospital stay, lower blood loss, and lower postoperative complication rate than abdominal hysterectomy. However, there were no significant differences in these parameters between the two minimally invasive procedures. However, the robot-assisted hysterectomy resulted in a longer operating time.

Finally, the results of the study suggest that minimally invasive procedures for benign indications can lead to a significantly better outcome for patients, particularly compared to abdominal hysterectomy. Within the minimally invasive procedures, it is necessary to weigh the potential higher costs and longer incision-suture time against the use of robot-assisted surgery in benign indications or even if it offers an advantage over conventional laparoscopy.

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