Blockchain in der Vernetzung von Gesundheitsdaten in Patientenaktensystemen : Konstruktion einer Referenzarchitektur und eines Entscheidungsmodells zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung

Kosten und Effizienz spielen im deutschen Gesundheitswesen zunehmend eine übergeordnete Rolle, weil Ausgaben jährlich steigen, während sich der Qualitätsgrad einer Behandlung nicht in gleichem Maße entwickelt. Eine Lösung für dieses Problem wird in der Vernetzung von Daten gesehen bzw. in der Vorhaltung und Verknüpfung von Behandlungsdaten in Patientenakten. Aufgrund der unterschiedlichen Lösungen am Markt und deren Inkompatibilität untereinander wird in Deutschland seit Jahren eine gemeinsame Infrastruktur durch die gematik und diverse Krankenkassen aufgebaut, deren zentraler Ansatz öffentlich, politisch und wegen diverser Sicherheitsrisiken anhaltend in der Kritik steht.


Ausgehend von diesem Problem beschäftigt sich diese Dissertation mit der Blockchain-Technologie und deren Einsatz in Patientenaktensystemen. Ziel dieser Technologie ist dabei die Unabhängigkeit von Intermediären sowie Gewinnung von Souveränität über die eigenen Daten, hier Gesundheitsdaten. Aufgrund der unterschiedlichen und teilweise unvollständig beschriebenen
Entwicklungen in Forschungsarbeiten der letzten Jahre wird eine Referenzarchitektur konstruiert, die durch eine umfangreiche Literaturanalyse und mittels Methoden der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik-Forschung Ausprägungen potentieller Lösungen identifiziert, analysiert, bewertet und systematisiert darstellt.


Das Ergebnis ist eine Architektur, deren Hauptsegmente „Record Type“,„Data Storage & Provisioning“, „Security“ und „Technology“ lauten und die sich wiederum in diverse Unterkategorien aufschlüsselt. Darauf aufbauend wird ein Entscheidungsmodell abgeleitet, das konkrete Auswahlmöglichkeiten liefert, je nachdem welche Art von Patientenakte ein Entwickler mit der Blockchain-Technologie abbilden möchte, und gleichzeitig durch die Darstellung von
Gewichtungen nicht nur einem Entwickler die Wertigkeit der Entscheidungsmöglichkeit darstellt, sondern auch der Forschung Ansatzpunkte für offene Forschungsfelder offenbart.

Architektur und Entscheidungsmodell werden abschließend mit nicht in der Herleitung berücksichtigten Lösungen zweier Szenarien - lebenslang geführte einrichtungsübergreifende Patientenakte und digitaler Impfpass - evaluiert und final deren Validität bestätigt.

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