Neuvermessung deutschsprachiger Erinnerungsstrategien in der Kinder- und Jugendliteratur nach 1990

Die kinder- und jugendliterarische Verarbeitung von Nationalsozialismus und Holocaust stellt seit jeher eine große Herausforderung dar. In der KJL-Forschung sowie aus geschichtswissenschaftlicher und -didaktischer Perspektive sind die zur Gattung gehörenden Werke deutschsprachiger Autorinnen und Autoren (aber auch Übersetzungen aus dem Ausland) bis Ende der 1980er Jahre intensiv beforscht und kritisch hinterfragt worden. Neben der literarischen Qualität stellt vor allem die von der israelischen Literaturwissenschaftlerin Zohar Shavit formulierte Kritik an der deutschsprachigen KJL zum Thema einen wichtigen Bezugspunkt für die Auseinandersetzung dar: Demnach erfolge die Literarisierung der Holocaustthematik überwiegend auf der Basis verharmlosender Stereotype. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob und inwiefern sich seit den 1990er Jahren ein Wandel vollzogen hat.

Welche literarischen Erinnerungsstrategien sind in den geschichtserzählenden Texten der letzten Jahre und Jahrzehnte erkennbar? Und welche Möglichkeiten des literarischen und historischen Lernens bieten sie an?

Der vorliegende Band stellt insofern eine „Neuvermessung“ deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur zu diesem Themenkomplex dar, als dass er das breite Spektrum gattungstheoretischer und literarästhetischer Besonderheiten neuerer Werke abbildet und dabei die Notwendigkeit innovativer methodischer wie didaktischer Herangehensweisen nahelegt.


Dr. Bettina Oeste ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am germanistischen Institut der Universität Duisburg-Essen und lehrt in den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur und Literaturdidaktik.


Prof. Dr. Ulrike Preußer ist Professorin für Literaturdidaktik an der Universität Bielefeld. In Lehre und Forschung beschäftigt sie sich v. a. mit Kinder- und Jugendliteratur sowie literarischen Lehrund Lernprozessen.

 

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