Bedeutung der Lebersteifigkeit bei akuten und chronischen Herzerkrankungen

Hintergrund: Eine erhöhte Lebersteifigkeit gilt als nicht-invasiver Surrogatmarker der Leberzirrhose bzw. -fibrose. Ziel der Studie war es zu einem nachzuweisen, ob akute und chronische Herzerkrankungen eine erhöhte Lebersteifigkeit bedingen und zum anderen wurde untersucht, in wieweit sich anhand des Ausmaßes der Lebersteifigkeit eine Prognose der Herzerkrankung abschätzen lässt. Methode: Die Analyse schloss insgesamt 503 weibliche sowie männliche Patienten in einem Alter von 33 bis 99 Jahren mit akuten und/oder chronischen Herzerkrankungen ein, wobei ein durchschnittliches Alter bei Männern von 73 Jahren und bei Frauen von 77 Jahren vorlag. Folgende kardiale Krankheitsbilder wurden in diese Studie eingeschlossen: Linksherz-/, Rechtsherz-/, globale Herzinsuffizienz, pulmonale Hypertonie, Lungenembolie, Myokardinfarkt, Klappenvitien, koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Kardiomyopathien, entzündliche Herzerkrankungen, Cor hypertensivum. Bei allen Patienten wurden die Laborparameter Troponin T, NT-proBNP, Gamma GT, GOT, GPT, Albumin, Quick und GFR untersucht, sowie eine Echokardiografie, eine Sonografie des Abdomens und eine Elastographie der Leber durchgeführt. Ergebnisse: Es konnte nachgewiesen werden, dass eine signifikante Erhöhung der Lebersteifigkeit durch folgende chronische Herzerkrankungen verursacht wird: Rechtsherz-/, Linksherz-/, globale systolische Herzinsuffizienz, pulmonale Hypertonie, Vorhofflimmern und Kardiomyopathie. Keinen signifikanten pathologischen bzw. einen protektiven Effekt auf die Entwicklung einer erhöhten Lebersteifigkeit zeigten die hypertensive Herzkrankheit und die diastolische Herzinsuffizienz. Von insgesamt 503 Patienten verstarben 52 Patienten (10,3 %) innerhalb eines Jahres nach Studienbeginn. Es konnte nachgewiesen werden, dass Patienten mit einem pathologischen Ergebnis der Elastographie gegenüber Patienten mit einem normalen Ergebnis der Elastographie ein 4fach erhöhtes Risiko besitzen, innerhalb eines Jahres zu versterben. 34 der 52 Patienten (65,3 %) starben an den Folgen ihrer kardialen Grunderkrankung. Bei 22 dieser 34 Patienten (64,7%) ließ sich eine erhöhte Lebersteifigkeit nachweisen. Berücksichtigt man nur die 34 Patienten, die an Ihrer kardialen Grunderkrankung verstorben sind, dann ist bei gleichzeitig bestehendem pathologischem Ergebnis der Elastographie das Mortalitätsrisiko innerhalb eines Jahres zu versterben um ein 4,9faches erhöht. Selbst wenn man den geringen Stichprobenumfang berücksichtigt, erhält man immer noch einen Risikofaktor von mindestens 3,3. Die Aussagekraft bezüglich einer Prognose der kardialen Grunderkrankung ist möglich, da eine erhöhte Lebersteifigkeit mit einer erhöhten Sterblichkeit herzkranker Patienten einhergeht. Schlussfolgerung: Chronisch kardial erkrankte Patienten mit einer nachgewiesenen erhöhten Lebersteifigkeit weisen eine erhöhte 1-Jahres Mortalität gegenüber entsprechenden Patienten mit normaler Lebersteifigkeit auf. Ein Screening der Lebersteifigkeit bei chronisch kardial erkrankten Patienten erscheint sinnvoll, um ggf. frühzeitig eine gezielte Therapie einzuleiten und somit die Prognose zu verbessern. Background: Increased liver stiffness is a noninvasive surrogate marker of liver fibrosis or cirrhosis. The aim of this study was to investigate the increased liver stiffness in relation to patient with chronic heart diseases and the extent of liver stiffness to long-term prognostic significance. Methods: A total of 503 patients with chronic and/or acute heart diseases were included in the analysis. The age oft he patients ranged from 33 to 99 years. The average age of women was 77 years and of men 73 years. The following diagnosis were included in the study: left heart-/, right heart and global heart failure, pulmonary hypertension, pulmonary embolism, myocardial infarction, heart valve disease, coronary artery disease, atrial fibrillation, cardiomyopathies, inflammatory heart diseases and cor hypertensive. The laboratory parameters troponin T, NT-pro-BNP, gamma GT, GOT, GPT, albumin, quick and glomerular filtration were examined in all patients. The participants receive also echocardiographic, abdominal sonographic and liver elastography. Results: This study has shown that chronic heart diseases leading to an significantly increased liver stiffness. The diagnosis cor hypertensive and diastolic heart failure have an significantly protective effect on liver stiffness. We performed a one-year follow-up on the mortality rate. 52 of 503 (10,3 %) have died over the last year. Patients with a pathological result of elastography have a 4 times higher risk to die within a year than those without increased liver stiffness. 34 of 52 (65,3 %) patients were dying as a result of chronic heart diseases. 22 of 34 (64,7 %) patients were suffering from increased liver stiffness. Only those patients who were dying as a result of chronic heart diseases have a 4,9 times higher risk to die within a year. Even if you take the small sample size, you still get a risk factor of 3,3. A high degree of correlation between the underlying cardiac disease and the overall prognosis is possible, since increased liver stiffness is associated with a high mortality rate in cardiac patients. Conclusion: Chronic cardiac patients with a proven increased liver stiffness have an increased one-year mortality compared to corresponding patients with normal liver stiffness. A screening of liver stiffness in chronically cardiac patients appears to be beneficial in order to initiate targeted therapy at an early stage if necessary an thus improve the overall prognosis.

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