Randomisierte kontrollierte Pilotstudie: Quantitative Sensorische Testung bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen vor und nach Anwendung einer Wärmeauflage
Das Ziel der vorliegenden Studie war, die Wirksamkeit von topischer Wärmeanwendung bei chronischen, unspezifischen Nackenschmerzen zu untersuchen. Gleichfalls sollten Veränderungen der sensorischen Schwellenwerte überprüft werden. Dafür führten wir eine randomisierte, kontrollierte Pilotstudie durch. Es wurden Patienten mit chronischen Nackenschmerzen und einer Schmerzintensität > 40 mm auf einer 100 mm visuellen Analogskala (VAS) entweder in eine Thermotherapiegruppe oder in eine Wartekontrollgruppe randomisiert. Über einen Zeitraum von 14 Tagen sollten die Probanden der Thermotherapiegruppe mindestens einmal pro Tag über einen Zeitraum von 20 Minuten ein Moornackenkissen anwenden. Die Probanden der Wartekontrollgruppe erhielten keine spezifische Therapie. Insgesamt wurden 50 Patienten eingeschlossen (Thermotherapiegruppe n=25, Kontrollgruppe n=25). Primäres Zielkriterium war die Veränderung der Intensität der Nackenschmerzen, erfasst mittels VAS. Sekundäre Zielkriterien waren Nackenschmerzen bei Bewegung (VAS), funktionelle Einschränkung (Neck disability Index, NDI), gesundheitsbezogene Lebensqualität (Short Form 36 Health Survey, SF-36) sowie Veränderung der Schwellenwerte für Berührungs-, Druckschmerz-, und Vibrationsempfinden.
Die mittlere Schmerzintensität (VAS) verringerte sich in der Thermotherapiegruppe von 51.80±22.17 auf 28.56±19.76 und in der Wartekontrollgruppe von 38.32±20.90 auf 38.28±19.17. Der Gruppenunterschied war mit p=0.003 statistisch signifikant.
Weitere signifikante Gruppenunterschiede fanden sich bezüglich der Schwellen für das Berührungs (p<0.001) -und Vibrationsempfinden (p=0.032) für den Punkt des Schmerzmaximums sowie der angrenzenden Region (Mechanische Detektionsschwelle p=0.042; Vibrationsdetektionsschwelle p=0.009). Zusammenfassend scheint die Behandlung von chronischen Nackenschmerzen mittels Thermotherapie ein geeignetes Therapieverfahren zu sein. Weitere Forschung ist notwendig, um diese Ergebnisse zu verifizieren.