Kosten-Effektivitäts-Analyse der Einführung eines leitliniengerechten Hepatitis B- und C-Screenings in den Check-Up 35 der gesetzlichen Krankenkassen
In diesem Kontext wird eine Kosten-Effektivitäts-Analyse mittels eines Markov-Kohortenmodells zur Abschätzung der Kosteneffektivität der unterschiedlichen Screeningstrategien über einen Zeitraum von zwanzig Jahren durchgeführt. Untersucht werden folgende Strategien: Eine Screeningstrategie mit einem leitliniengerechten Fragebogen und einem Alanin-Aminotransferase-Test, eine weitere Strategie mit einer Beschränkung auf die Abfrage der Hauptrisikogruppen und eine mit unmittelbarem Antigen/Antikörper-Bluttest sowie eine Vergleichsstrategie ohne die Einführung eines Hepatitis-Screenings.
Insgesamt entstehen durch das Screening und die Behandlung der diagnostizierten Hepatitisfälle zunächst Mehrkosten, langfristig werden jedoch Gewinne in der Lebensqualität erreicht. Im Rahmen des 20-jährigen Betrachtungszeitraumes ergeben sich Inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relationen (IKER) der Screeningstrategien im Vergleich zur Strategie ohne Screening von 22.290 €/QALY für die kosten-effektivste Strategie bis zu 25.262 €/QALY für die am wenigsten kosten-effektive Strategie.
In den Sensitivitätsanalysen wird deutlich, dass die Medikamentenkosten der zusätzlich detektierten Hepatitis-C-Fälle einen wesentlichen Einflussfaktor darstellen. Das Screening ist mit einer IKER von unter 30.000 €/QALY vergleichbar mit anderen Screeningstrategien, deren Implementierung empfohlen wird.