Randomisierte kontrollierte Studie zu Yoga bei Colitis Ulcerosa

Die vorgestellte Studie untersuchte den Einfluss einer 12-wöchigen Yogaintervention auf die krankheitsspezifische Lebensqualität von Patienten mit Colitis ulcerosa im Vergleich zur Edukation über Selbsthilfemöglichkeiten. Das Studiendesign war als monozentrische, einfach verblindete, prospektiv randomisierte Studie mit Parallelgruppendesign angelegt, bei dem 39 Patienten in die Yogagruppe und 38 Patienten in die Kontrollgruppe randomisiert wurden und somit das Patientenkollektiv eine Anzahl von 77 Patienten umfasste. Die Patienten der Yogagruppe nahmen an einer 12-wöchigen Hatha-Yogaintervention teil, während die Patienten der Kontrollgruppe in diesem Zeitraum Selbsthilfebücher zur Edukation erhielten. Der Übungs- und Beobachtungszeitraum umfasste ein halbes Jahr mit drei Messzeitpunkten (vor Studienbeginn, nach 12 Wochen und nach 24 Wochen). Zu diesen Zeitpunkten wurde der Hauptzielparameter, die gesundheitsbezogene Lebensqualität nach 12 Wochen, sowie die Nebenzielparameter, die Krankheitsaktivität, generische Lebensqualität, Angst und Depressivität, subjektive Stress- und Körperbewusstheit anhand von standardisierten Fragebögen erfasst. Zudem wurden Entzündungsparameter im Blut und im Stuhl zu den jeweiligen Messzeitpunkten bestimmt. In Bezug auf den Hauptzielparameter, die gesundheitsbezogene Lebensqualität nach 12 Wochen, zeigte die Yogagruppe zu beiden Messzeitpunkten in Woche 12 (p=0,018) und in Woche 24 (p=0,022) eine signifikante Verbesserung im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dabei wiesen 21 Patienten der Yogagruppe eine klinisch relevante Verbesserung von mindestens 16 Punkten auf im Vergleich zu 12 Patienten der Selbsthilfegruppe. Im Bereich der Nebenzielparameter wies die Yogagruppe in fast allen Bereichen signifikante Gruppenunterschiede auf. Insbesondere die Krankheitsaktivität (CAI) der Patienten in der Yogagruppe verbesserte sich im Verlauf der Studie nach sechs Monaten signifikant (p=0,029) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Keine signifikanten Unterschiede konnte die Studie in Bezug auf klinische Laborparameter darleg n. Alle unerwünschten Ereignisse, die während der Studie auftraten, wurden erfasst und standen in keinem erkennbaren Zusammenhang zu der Yogaintervention.</br> Abschließend lässt sich festhalten, dass Yoga im Vergleich zur Edukation in Form von Selbsthilfebüchern eine signifikante Zunahme der krankheitsspezifischen sowie der allgemeinen Lebensqualität von Patienten mit Colitis ulcerosa erzielen kann. Die Studie gibt außerdem erste Hinweise darauf, dass Yoga als supportive Maßnahme einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf generieren kann.

Randomized clinical trial: Yoga versus written self-care advice for ulcerative colitis.</br> A randomized controlled trial on yoga for ulcerative colitis.

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