Kurzfassung: Die steigende Komplexität von Mensch-Maschine-Systemen führt häufig zur Überforderung der Menschen bei ihrer Aufgabendurchführung in den Systemen. Diese nachteilige Entwicklung erfordert zunehmend die Unterstützung und teilweise Übernahme von kognitiver Arbeit durch die Maschinen. Die erhöhte Komplexität der Automation, die dabei zur efolgreichen Bewältigung von Aufgaben eingesetzt wird, wie z.B. zur Führung und Kontrolle eines Mensch-Maschine-Systems, beansprucht ihrerseits in der Regel den Menschen zusätzlich und beeinträchtigt somit seine Arbeitseffizienz. In Operationszentralen (OPZ) auf Marineschiffen werden Sensordaten mit komplexen hochautomatisierten Führungs- und Waffeneinsatzsystemen verarbeitet, die hohe Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit der sie bedienenden Operateure stellen. Infolge des zunehmenden Automationsgrads der Systeme können zum einen durch längerfristige Überwachungstätigkeiten Unterforderungs- und Ermüdungszustände bei den Operateure auftreten, zum anderen in Gefechtssituationen mit hoher Unsicherheit auch Überforderungszustände. In beiden Fällen kann ein unzureichendes Situationsbewusstsein und ein zu starkes Vertrauen in die Automation („complacency“) zu falschen Entscheidungen mit kritischen Folgen führen. Um dieser Problematik zu begegnen, werden in den letzten Jahrzehnten intelligente Assistenzsysteme und ergonomische Benutzungsschnittstellen entwickelt, die auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der sie bedienenden Operateure abgestimmt sind. In diesem Zusammenhang wird am Fraunhofer FKIE das kognitive und kooperative Assistenzsystem COGAS prototypisch entwickelt, das die Rolle eines erfahrenen Operateurs übernimmt und die Operateure in der OPZ bei der Luftzielidentifizierung unterstützt. Angestrebtes Ziel ist es, die Beanspruchung zu verringern sowie das Situationsbewusstsein und die Leistung der Operateure mit Hilfe der kooperativen und kognitiven Automation im Vergleich zu Systemen mit konventioneller Automation zu verbessern.