Die umstrittene Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit

Zu Beginn des neuen Millenniums, das die Staatengemeinschaft mit den ambitionierten Millennium‐Entwicklungszielen zur Verminderung aller Formen der extremen Armut einleitete, steht die internationale Entwicklungszusammenarbeit (EZ) unter heftigerer wissenschaftlicher und medialer Kritik als jemals zuvor. Die Bankrotterklärungen häuften sich und erschütterten Forschungen, durch massive Kapitalspritzen (Big Push) das Armutsproblem zu überwinden. Ökonomische Untersuchungen haben mit einem großen Datenaufwand ihre Wirksamkeit in Frage gestellt, vor allem dort, wo im Gefolge schlechter Regierungsführung und Korruption die externen Subsidien eher Fehlentwicklungen verstärken. Die Kritik nahm aber zunehmend auch Organisationsdefizite innerhalb der Gebergemeinschaft und die teuren Entwicklungsbürokratien ins Visier. Die OECD‐Länder versuchten dieser aus dem Süden verstärkten Kritik durch mehrere Reforminitiativen zu begegnen, die erstens auf eine stärkere Koordinierung und Harmonisierung ihrer Hilfsangebote, zweitens auf eine stärkere Beteiligung der Zielgruppen bei der Planung und Durchführung von Projekten und Programmen („ownership“) abzielten. Auf beiden Seiten sind radikale Struktur‐ und Organisationsreformen notwendig, um die Wirksamkeit der EZ zu verbessern.

At the beginning of the new millennium the international community of states has initiated the ambitious Millennium Development Goals in order to alleviate all forms of extreme poverty. Yet the media as well as scholars fiercely criticise international development cooperation more than ever. Mounting aid failures contradicted the type of research that recommended that massive aid injections (Big Push) could solve poverty. Building upon large data sets economic analyses questioned the effectiveness of aid. In particular, this critique referred to countries where, as a result of bad governance and corruption, external subsidies fostered detrimental developments. Moreover critics increasingly targeted organisational shortcomings within donor communities and their expensive bureaucracies. OECD countries tried to counter these criticisms from Southern countries with various reform programmes. First, these programmes aimed to improve the coordination and harmonisation of aid. Second, these initiatives tried to better include target groups when planning and organising projects and programmes (“ownership”). In order to improve aid effectiveness structural and organisational reforms are needed on both sides.

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