Die Bewertung der Degradation deutscher Fließgewässer mit dem Makrozoobenthos : Ein multimetrischer gewässertypspezifischer Ansatz
Hintergrund der Dissertation ist die EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) der Europäischen Union (2000). Die EG-WRRL sieht, im Unterschied zur bisherigen Bewertungspraxis in Deutschland, eine integrierte biologische Bewertung des ökologischen Zustands von Fließgewässern vor. Die Bewertung erfolgt über biologische Indikatoren wie benthische Wirbellose (Mkrozoobenthos), Fische und die aquatische Flora. Für die Umsetzung der EG-WRRL sind somit gänzlich neue Bewertungsverfahren erforderlich.
Inhaltlicher Schwerpunkt und Ziel der Dissertation ist die Entwicklung eines zentralen Moduls als Bestandteil eines modular aufgebauten, gewässertypspezifischen Bewertungsverfahrens für alle deutschen Fließgewässertypen auf Grundlage des Makrozoobenthos. Es wird als Modul „Allgemeine Degradation“ bezeichnet, da es die Auswirkungen verschiedener Stressoren (u. a. Degradation der Gewässermorphologie, Nutzung im Einzugsgebiet, Stauhaltung, Restwasserführung) integrativ wiedergeben soll. Das Modul basiert auf einem multimetrischen Ansatz. Durch die Verrechnung der Ergebnisse verschiedener Einzelindizes erhält man ein vollständigeres Bild des ökologischen Zustands eines Gewässerabschnitts. Weitere Vorteile liegen in der hohen Stabilität des Bewertungsergebnisses und der Möglichkeit, das Modul an die Gegebenheiten der verschiedenen Gewässertypen anzupassen.
Die Grundlage für die Entwicklung des Moduls „Allgemeine Degradation“ stellen rund 3.000 Makrozoobenthos-Datensätze sowie die hierzu ermittelten abiotischen Begleitdaten – Daten zur Gewässerstrukturgüte und zur Bodennutzung im Einzugsgebiet – dar.
Da sich das Modul „Allgemeine Degradation“ zur Anwendung in der Praxis eignen soll schließt sich nach Abschluss der Entwicklung des Moduls eine intensive Testphase an. Die Ergebnisse dieses Praxistests bilden die Grundlage für eine abschließende Überarbeitung des Moduls.
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