Der Effekt von Flussturbulenzen auf die Flussquantifizierung bei Herzklappenerkrankungen mittels Backscattered-Doppler-Power-Analyse : In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen

Die Power-Velocity-Analyse ist eine neue ultraschallbasierte Methode zur Quantifizierung von Insuffizienzflüssen bei Herzklappenerkrankungen. Sie bestimmt den Regurgitationsfluss direkt aus dem Dopplerspektrum des reflektierten Schalls, da die Energie des reflektierten Schalls bei laminarem Fluss proportional zum Blutvolumen ist. Um Turbulenzen zu vermeiden erfolgte daher bislang die Analyse des Dopplerspektrums am schmalsten, proximalsten Abschnitt des Regurgitationsjets, da hier der Fluss noch weitgehend laminar ist. In vivo stellen sich jedoch häufig Dopplerspektren dar, bei denen die Geschwindigkeiten relativ gleichmäßig über das gesamte Geschwindigkeitsspektrum verteilt sind. Diese Art des Flusses ist nicht eindeutig laminar und nicht eindeutig turbulent. Wir bezeichneten diese Form des Flusses als nicht-laminaren isodirektionalen Fluss. Bislang bestanden keine Daten über den Einfluss dieses Flussverhaltens auf die Power-Velocity-Analyse. Mit Hilfe eines Flussphantoms quantifizierten wir daher unter kontrollierten Bedingungen unterschiedliche Flussformen mittels Power-Velocity-Analyse. Analysiert wurden neben dem laminaren Fluss zwei Ausprägungen des isodirektionalen Flusses. Unsere in vitro Ergebnisse zeigten, dass die PVI-Analyse des gesamten, breiten Dopplerspektrums bei teil-turbulentem, isodirektionalem Fluss keinen Effekt im Sinne einer Überschätzung der Doppler-Power ergab. Zur Validierung der Daten erfolgte bei 25 Patienten ein Vergleich der Power-Velocity-Integral-Analyse mit der Regurgitationsflussquantifizierung mittels MRT. Bei 5 Patienten stellte sich ein rein laminarer Fluss in der Vena contracta dar, bei 20 Patienten ein isodirektionaler Fluss. Analog zu den in vitro Resultaten zeigt sich auch in vivo bei isodirektionalem Fluss kein Effekt auf die Doppler-Power-Analyse. Zusammenfassend ergab die Auswertung unserer in vivo und in vitro Daten, dass der isodirektionale Fluss bezüglich seines Flussverhaltens eher dem laminaren Fluss entspricht und somit nicht von der Power-Velocity-Analyse ausgeschlossen werden muss.

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