Vergleich verschiedener Methoden zur Messung der Stickstoffmonoxid-Konzentration in den Atemwegen von Säuglingen
Exspiratorisches Stickstoffmonoxid (FENO) gilt als Marker von Entzündungsprozessen der unteren Atemwege bei Kindern und Erwachsenen. Die Messung von FENO ist im Rahmen der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung entzündlicher Atemwegserkrankungen, wie dem Asthma bronchiale, sinnvoll einzusetzen. Allerdings sind die verschiedenen Einflussfaktoren auf die NO-Messungen bei Säuglingen nicht ausreichend untersucht, so dass, anders als bei Kindern und Erwachsenen, keine allgemein gültigen Empfehlungen zur FENO-Messung in dieser Altersgruppe vorliegen.
In dieser Studie wurde der Einfluss der bekannten Störfaktoren bei Säuglingen untersucht. Dazu wurden vier verschiedene Methoden zur Messung von FENO von insgesamt 43 schlafenden, nicht sedierten Säuglingen während ruhiger Spontanatmung durchgeführt und verglichen: eine nasale NO-Messung mit Hilfe einer Kunststoffolive (n1 = 20), jeweils im rechten und im linken Nasenloch, eine gemischt-exspiratorische2 NO-Messung mit Hilfe einer Maske über Mund und Nase bei Einatmung von Raumluft (n = 33) versus Einatmung NO-freier Luft (n = 25) und eine NO-Messung über eine Mundmaske bei Okklusion der Nase (n = 29). Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die nasale NO-Messung über eine Kunststoff-Olive bei Säuglingen relativ unproblematisch durchzuführen war. Hierbei wurden erheblich höhere NO-Konzentrationen als bei den gemischtexspiratorischen Messungen festgestellt. Die gemischt-exspiratorischen Messungen waren signifikant von NO in der Einatemluft beeinflusst. Daher ist bei dieser Messung ab einer Raum-NO-Konzentration von 3 ppb eine Einatmung von NO-freier Luft notwendig. Erhebliche Schwierigkeiten bereitete es, Säuglinge, die vorwiegende Nasenatmer sind, durch eine Okklusion der Nase zur Mundatmung zu bringen. Demzufolge war eine Trennung von oberen und unteren Atemwegen nicht möglich und somit eine Kontamination des FENO durch nasales NO nicht zu verhindern. Die Messung von gemischt-exspiratorischem NO bei Säuglingen mit Hilfe einer Maske über Mund und Nase bei Einatmung NO-freier Luft ist daher diejenige, die von den hier untersuchten vier nicht-invasiven Methoden am besten geeignet ist. Eine genaue Aussage über die NO-Konzentrationen der unteren Atemwege kann jedoch nicht getroffen werden. Da sich aber das FENO aus den unteren Atemwegen als Marker von Entzündungsprozessen in den Atemwegen erwiesen hat, müssen weitere Untersuchungen zeigen, inwieweit die gemischt-exspiratorischen NO-Werte in der untersuchten Altersgruppe von diagnostischem Wert sind.
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