Von der Disalignierung zum Disengagement : Aushandlung von Partizipation in konfliktären Eltern-Kind-Interaktionen

Der Beitrag untersucht anhand familiärer Spielinteraktionen zwischen Eltern und ihren Kindern den Zusammenhang zwischen den Konzepten Disalignment und Disengagement. Mithilfe von multimodalen Interaktionsanalysen von disalignierenden, z. T. gewalttätigen kindlichen Handlungen und elterlichen Kontrollberührungen wird gezeigt, dass Disalignierungen Teilnehmendenpraktiken darstellen können, mit denen Beteiligte Aktivitäten mitgestalten und ihre interaktionalen Projekte sozial kalibrieren können. Wenn eine solche lokale Anpassung der interaktionalen Projekte nicht gelingt, kann es zur Auflösung der sozialen Situation (Disengagement) kommen. Somit trägt der Aufsatz zur Schärfung der Konzepte Disalignierung und Disengagement bei und erweitert das von Stokoe et al. (2020) vorgeschlagene Alignierungskontinuum um eine Sichtweise, bei der auch Änderungen in der Partizipation berücksichtigt werden. Die Datengrundlage bildet ein Korpus von zehn deutsch-französischsprachigen Eltern-Kind-Dyaden im Umfang von 17 Aufnahmestunden, die über drei Jahre hinweg im Abstand von jeweils einem Jahr gefilmt worden sind.
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