Niedriglohnbeschäftigung 2021 – Langfristiger Rückgang nur in Ostdeutschland

  • Das Niedriglohnrisiko ist langfristig betrachtet nur in Ostdeutschland gesunken. In Westdeutschland liegt das Niveau seit 2006 weitgehend konstant bei rund 20 %.
  • Deutliche Steigerungen der Löhne im Niedriglohnbereich gab es nur kurz nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in den Jahren 2015 und 2016. Anschließend stagnierten die durchschnittlichen Löhne im Niedriglohnbereich und sind 2021 deutlich hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurückgeblieben.
  • Zum Teil erklären Strukturunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland (z.B. weniger Beschäftigte in Großbetrieben), das nach wie vor höhere Niedriglohnrisiko in Ostdeutschland. Zum Teil wirkt sich auch das niedrigere Lohn- und Preisniveau in Ostdeutschland aus.
  • Eine weitere Anhebung des Mindestlohns kann sicher zu einer Annäherung der Ost- und Westlöhne beitragen. Um den Niedriglohnsektor zu verkleinern, wäre aber zugleich eine Stärkung der Tarifbindung notwendig.
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