Modulation der trigeminalen Schmerzverarbeitung durch transkranielle Gleichstromstimulation: eine fMRT Studie

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) stellt eine vielversprechende Alternative zur rein medikamentösen Schmerztherapie bei chronischen Schmerzsyndromen dar. Die genauen Mechanismen dieser Methode sind, obwohl sie bereits erfolgreich bei einigen Schmerzerkrankungen eingesetzt wird, derzeit noch nicht komplett verstanden. In unserer Studie wurde, mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) die stimulationsabhängige Modulierbarkeit der zerebralen Aktivierungsmuster untersucht, um die physiologischen Grundlagen der tDCS besser zu verstehen. Dafür wurden dreizehn gesunde, rechtshändige Probanden an drei verschiedenen Tagen für zwanzig Minuten mit einer Intensität von 1,5 mA anodal, kathodal oder sham stimuliert und anschließend im fMRT die spezifische Hirnaktivierung nach nozizeptiver, motorischer und visueller Stimulation im Blockdesign detektiert. Wir konnten zwar keine Veränderungen der subjektiven Schmerzwahrnehmung nach den unterschiedlichen Stimulationen feststellen, dafür aber einer Zunahme des BOLD-Signals (blood oxygen level dependency) nach anodaler Stimulation im Vergleich zu einer Abnahme nach kathodaler Stimulation in den Gehirnbereichen, die an der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Diese Zunahme des BOLD-Signals zeigte sich vorrangig bei einem Vergleich von post-anodal > post-kathodal. Es lässt sich daher vermuten, dass die antinozizeptive Wirkung der transkraniellen Gleichstromstimulation mit Veränderungen des BOLD-Signals zusammenhängt. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob anodale, kathodale oder vielleicht sogar beide Stimulationen dafür geeignet sind.

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