Ausgepowert, ausgebremst oder ausgeglichen? : Lebensphasenorientiertes Personalmanagement als Schlüssel für eine nachhaltige Fachkräftesicherung in High-Tech-Bereichen
Auf den Punkt ...
- Die Erhöhung der personellen Vielfalt gilt für viele Unternehmen als wegweisende Strategie, um einem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. In High-Tech-Bereichen wie der Technikentwicklung treffen diese Bemühungen aber häufig auf ausgeprägte Hochleistungskulturen, die für die spezifischen Bedürfnisse und Leistungsvoraussetzungen neuer Beschäftigtengruppen kaum Spielraum lassen.
- Im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts pinowa wurde untersucht, inwieweit wegen mangelnder Lebensphasenorientierung wertvolle Arbeitskraftpotenziale hochqualifizierter Beschäftigter unzureichend erschlossen oder überbeansprucht werden, was zu gesundheitlichen Folgeschäden bei diesen Beschäftigten führen kann.
- Solche beanspruchungskritischen Episoden sind u.a. Phasen erster Verantwortungsübernahme oder Phasen des Zusammenfallens von Karriereschritten und Familiengründung. Auch Beschäftigte mit knappem Spezial-Knowhow oder mit gesundheitlichen und familiären Krisen sind häufig in beanspruchungskritischen Lebensepisoden.
- Dagegen konnten keine erhöhten Beanspruchungswerte gefunden werden für die in vielen Unternehmen unterstützten Episoden beim Berufseinstieg, in der Familiengründungsphase und vor dem Renteneintritt.
- Die Befunde deuten darauf hin, dass Unternehmen teilweise heute schon lebensphasensensibel agieren. Diese Orientierung geht jedoch offenbar eher mit einer Belastungsverschiebung anstelle einer vorausschauenden Beschäftigungspolitik und Arbeitsgestaltung einher.