Regionale Unterschiede im Altersübergang
Auf einen Blick...
- Regional sind die wirtschaftlichen und arbeitsmarktbezogenen Bedingungen in Deutschland sehr verschieden. Gerade in der Spätphase des Erwerbslebens, in der die Mobilität typischerweise niedrig ist, können sozialräumlichen Gegebenheiten die Chancen und Risiken des Übergangs in Altersrente prägen.
- Ein früher Renteneintritt ist im Osten häufiger als im Westen und bei Frauen zahlreicher als bei Männern. Vor allem ostdeutsche Frauen erfüllen durch ihre höhere Erwerbsbeteiligung eher die Voraussetzungen für den Bezug einer vorgezogenen Altersrente als Frauen in Westdeutschland.
- In Westdeutschland ist die Arbeitslosenquote niedriger als im Osten und die Renteneintritte erfolgen später, während im Osten Gegenteiliges gilt. Unterscheidet man jedoch nicht nur Ost- und Westdeutschland, sondern berücksichtigt auch binnenregionale Unterschiede innerhalb des Westens und innerhalb des Ostens, dann ist kaum mehr ein Zusammenhang zwischen dem Renteneintrittsalter und der regionalen Arbeitslosenquote erkennbar.
- Die Förderung Älterer mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten fiel 2006 in Relation zu den älteren Arbeitslosen vor allem in Regionen hoch aus, in denen die Förderdichte auch unter den Jüngeren relativ hoch war. 2011 war dieser Zusammenhang deutlich schwächer. Insgesamt wurde die Förderung insbesondere für die älteren Arbeitslosen, aber auch für die jüngeren Arbeitslosen intensiviert.
- Die älteren Arbeitslosen werden sowohl im SGB III als auch im SGB II intensiver einbezogen als es in der Vergangenheit der Fall war, aber noch immer sind sie in der Tendenz in den Regionen benachteiligt, wo die Arbeitslosigkeit insgesamt hoch ist. In diesen Regionen müssen sich Ältere also offenbar nicht nur einer schlechteren Arbeitsmarktlage stellen, sondern auch ihre Chancen, dabei unterstützt zu werden, fallen schlechter aus. Damit regionale Benachteiligungen nicht weiter verschärft werden, wäre hier eine gezielte und effektive Förderung wünschenswert.