Höhere Alterserwerbsbeteiligung durch längere Erwerbsphasen : In jüngeren Kohorten sind mehr Menschen länger erwerbstätig als in älteren Kohorten
Auf einen Blick …
- Seit dem Jahr 2000 ist die Alterserwerbstätigenquote – der Anteil der 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung in diesem Alter – beständig gestiegen. Bereits seit 2007 sind über die Hälfte der Älteren zwischen 55 und 64 Jahren erwerbstätig; 10 Jahre zuvor waren es weniger als 40 Prozent.
- Im gleichen Zeitraum sind das Erwerbsaustritts- und das Renteneintrittsalter in der Tendenz zwar auch gestiegen, aber nach wie vor deutlich von der aktuellen Regelaltersgrenze von 65 Jahren entfernt. Zudem ist das durchschnittliche Erwerbsaustrittsalter nicht stetig gestiegen, sondern entwickelte sich zuletzt sogar rückläufig.
- Ursache für die divergierende Entwicklung der Alterserwerbstätigenquote und des Erwerbsaustrittsalters ist u.a. eine besondere demographische Konstellation, die bei den üblichen Berechnungsmethoden den Anstieg der Alterserwerbstätigenquote überzeichnet und die Entwicklung des Erwerbsaustrittsalters unterschätzt.
- Auf der Grundlage der Analyse von kohortenspezifischen Erwerbsbeteiligungen lässt sich zeigen, dass der Anstieg der Alterserwerbstätigenquote in erster Linie auf eine Verlängerung des Erwerbslebens zurückgeht und in zweiter Linie auf eine höhere Erwerbsbeteiligung insbesondere von Frauen. Im Kohortenvergleich wird aber auch deutlich, dass die Erwerbsbeteiligung bei den über 62-Jährigen nur minimal angestiegen ist.