Eine Krise der Wirtschaft als Krise der Kultur : Der "asiatische Kapitalismus" und seine Beobachtung

Die asiatische Wirtschaftskrise dürfte langfristig einige nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Theorien der Wirtschaftspolitik und der wirtschaftlichen Entwicklung besitzen: Mit dem Sturz des "asiatischen Wunders" von einem Podest, das nicht zuletzt internationale Organisationen wie die Weltbank errichtet hatten, ist auch die vielbeachtete theoretische Wende desavouiert, die zwischen den 80er und 90er Jahren eingeleitet worden war: Das "asiatische Modell" schien die neoklassisch-liberale Doktrin vom "getting the prices right" widerlegt zu haben, und stattdessen rückte die Rolle des (Entwicklungs)Staates wieder verstärkt in den Vordergrund. In vielerlei Hinsicht dürfte die asiatische Krise darum als ein wichtiges Indiz für die Richtigkeit des neoklassischen "mainstream" in der Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung gewertet werden, after all, the prices were wrong, weren't they? Nur die Frage der Stabilität der internationalen Finanzmärkte dürfte in diesem Zusammenhang Zweifel aufkommen lassen, wie die v on mancher Seite lautstark erhobenen Forderungen nach staatlichen Interventionen in den Kapitalverkehr und die Wechselkursentwicklung zeigen. Doch aus der Vogelperspektive stellt sich dieser neue Meinungsstreit als ein Disput dar, der ernsthaft eigentlich nur innerhalb des "mainstream" geführt werden kann, also etwa im Kontext neuer Entwürfe von Institutionen der internationalen Währungsordnung

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