Die vorbereitete Umgebung im Sportunterricht : Eine Untersuchung zu den subjektiven Bedeutungszuweisungen von Sportlehrkräften

Anschließend an die Diskussionen über Qualitätsmerkmale guten (Sport-)Unterrichts wird mit dieser Arbeit an den damit einhergehenden Diskurs zur Schul(bau)entwicklung, zu Schulgebäuden und Lernumgebungen angeknüpft. Der Raum wird hier als wichtige Rahmenbedingung für das Wohlbefinden und die schulischen Leistungen der Schüler*innen identifiziert. Im Kontext aktueller Bildungsdebatten sowie dem Stand der Forschung verschiedener Disziplinen, aber auch innerhalb der Sportwissenschaft, zeigt sich die Relevanz, Bildungsräume hinsichtlich ihrer Gestaltung und Nutzungsmöglichkeiten zu untersuchen.

Konkret schließt die vorliegende Arbeit an ein Merkmal guten Unterrichts, „die vorbereitete Umgebung“, nach Meyer (2013) an. Diese allgemeindidaktischen Überlegungen werden als Basis für eine literaturbasierte allgemeinpädagogische und disziplinübergreifende Erweiterung sowie fachdidaktische Konkretisierung und Ergänzung gewählt, um ein neues Modell für die vorbereitete Umgebung im Sportunterricht zu entwickeln. Dieses vorläufige Modell wird im zweiten Teil der Arbeit durch eine explorative Studie mit Sportlehrkräften empirisch überprüft sowie spezifiziert. Weiter arbeitet die Untersuchung heraus, welche Bedeutung die Sportlehrkräfte der vorbereiteten Umgebung im Sportunterricht im Hinblick auf den Lernerfolg der Schüler*innen zuweisen. Hierzu werden fokussierte Interviews mit Sportlehrkräften geführt, mit denen im Rahmen eines zirkulären Forschungsprozesses das Wissen und die Sichtweisen der Sportlehrkräfte herausgearbeitet werden.

Die Ergebnisse der Studie weisen eindeutig nach, dass die Lehrkräfte der vorbereiteten Umgebung im Sportunterricht einen wesentlichen Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler*innen beimessen. Drei Bereiche sind als besonders relevant herausgearbeitet worden. So ist in der Sporthalle insbesondere eine gute Akustik, ausreichend Platzangebot sowie geeignetes, lerngruppenspezifisches und gepflegtes Material für einen Lernerfolg der Schüler*innen entscheidend.

Abschließend wird ein fachdidaktisches Modell erstellt, das das Handeln der Akteur*innen zur Herstellung von Ordnung, Struktur und Unterrichtsfluss, die räumlichen Gegebenheiten in der Sporthalle und deren Nutzungsmöglichkeiten, sowie die Ausstattung mit Sportgeräten, Materialien und Medien sowie deren Qualität und Einsatzmöglichkeiten umfasst. Mittels Indikatoren und deren genauen Beschreibung wird dieses Modell differenziert dargestellt. So kann mit dieser Arbeit eine sportdidaktische Perspektive auf die Schulsporthalle gegeben werden, in der ein erfolgreiches Arbeiten von Lehrkräften und Schüler*innen als Zielsetzung verfolgt wird.

This dissertation builds upon the ongoing discussions about markers of high-quality secondary education as well as the corresponding discourse around school development, school buildings, and learning environment. Here, the physical environment is identified as a determining factor for both the well-being and the academic achievement of pupils. In light of the background of both current popular debates about education as well as the scientific discourse in- and outside of sports science, it seems crucial to analyse (physical) educational settings regarding their set-up and potential uses.

More specifically, this dissertation builds on one marker for good secondary education, the “prepared environment” (Meyer, 2013). His work regarding general didactics is taken as the basis for the development of a new model of prepared environment in physical education, using both general pedagogical publications as well as publications specific to sport science to evolve his ideas.

In the second part of this dissertation, this preliminary model is empirically evaluated and specified by means of an exploratory study with physical education teachers. In addition, physical education teachers’ estimate of the importance of the prepared environment for learning success in physical education is determined. To achieve this, focussed interviews with physical education teachers were conducted, which were then taken as the basis to develop, in a circular process, the knowledge and opinions of physical education teachers.

The results clearly show that physical education teachers see the prepared environment as crucial for their pupils’ educational success. Three areas appear to be particularly relevant. In the gym hall, good acoustics, sufficient space, and adequate, well-kept and task-specific equipment is particularly important.

Lastly, a model is developed from a teaching methodological point of view, incorporating a) the agents’ behaviour to achieve order, structure, and flow of the lesson; b) the architectural setup of the gym and the resulting ways of making use of it; and c) the set-up, consisting of sports equipment, materials, and media, as well as their respective quality and possible applications. This model is laid out in detail using well-defined indicators. Thus, this dissertation can give a perspective of the school gym from a teaching methodology point of view, which aims to facilitate successful learning of both teachers and pupils.

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