Mangelernährung als strukturelle Gewalt : Frauen* und Mythen zu Nahrungsanreicherung

Globale Hungerkrisen und gestiegene Nahrungsmittelpreise sind aktuell in deutschsprachigen feministischen Debatten kaum ein Thema. Dies ist überraschend, da Fragen zu Ernährungsgerechtigkeit und Ernährungsdemokratie unmittelbar mit Klimawandel, sozial-ökologischer Transformation und intersektional-geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Verbindung stehen – und von drängender politischer Bedeutung sind. Das an Profit- und Konzerninteressen ausgerichtete globalisierte Ernährungsregime ist nicht nur durch neokoloniale Machtverhältnisse in Produktion von und Zugang zu ausreichendem gesundem Essen strukturiert, sondern auch durch mehrdimensionale Gender-Ungleichheiten (Zentgraf 2023). Zudem hat sich in den letzten Jahren eine entpolitisierte Debatte um Hunger etabliert, in der einflussreiche Akteure (z. B. Gates-Stiftung, transnationale Life-Science-Unternehmen) auf schnelle ‚Techno-Fix-Lösungen‘ drängen, ohne die tiefer liegenden politischen und sozio-ökonomischen Gründe zu benennen. Im Folgenden wird am Beispiel von Indien deutlich gemacht, wie diese verschiedenen Bereiche zusammenhängen.
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