Mithilfe einer sekundärstatistischen synoptischen Zusammenstellung vorliegender empirischer Studien werden in diesem Gutachten die Platz-, Finanz- und Personalmehrbedarfe quantifiziert, die angesichts des beschlossenen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bis zum Schuljahr 2029/2030 unter spezifischer Berücksichtigung der Betreuungskonstellationen im Bundesland Nordrhein-Westfalen erwartet werden. Bei allen Unterschieden der dazu vorliegenden Projektionen im Detail machen die Berechnungen in ihrer Gesamtbetrachtung dennoch unisono deutlich, dass sich die Ausbaubedarfe in NRW vor allem auf den Bereich der offenen Ganztagsschulen konzentrieren werden und dass es absehbar nicht genug formal grundständig qualifizierten pädagogischen Nachwuchs geben wird, um den Personalzusatzbedarf zu decken. Basierend auf den herausgearbeiteten Ergebnissen werden in diesem Gutachten zu klärende Eckpunkte dazu benannt, wie es der frühen Bildung mittelfristig personell überhaupt gelingen kann, den politischen Anspruch an eine qualitativ hochwertige frühe Bildung bis zum Ende des Grundschulalters in Zeiten eines Mangels an pädagogisch ausgebildetem Personal einzulösen.