Die schriftliche Korrektur im Schulalltag : Eine empirische Untersuchung der schriftsprachlichen Korrekturhandlungen von Lehrkräften in Klassenarbeiten
Die vorliegende Dissertation untersucht das Korrekturverhalten von Deutschlehrer*innen in Bezug auf die sprachliche Korrektur von Klassenarbeiten im Deutschunterricht. Die Datenbasis umfasst authentische Korrekturen von rund 500 Klassenarbeiten, die von 20 verschiedenen Lehrkräften an Nordrhein-Westfälischen Gesamtschulen im schulischen Alltag korrigiert und benotet wurden. Im Fokus der Analyse steht die Verwendung von Korrekturzeichen sowie die Art und Weise der Fehlermarkierung durch die Lehrkräfte. Dabei wird deutlich, dass es zwar Gemeinsamkeiten im Korrekturverhalten gibt, es jedoch insbesondere bei stilistischen Fehlern, Grammatik- und Syntaxfehlern eine erhebliche Divergenz in der Markierung besteht. Besonders bemerkenswert ist zudem der hohe Anteil nicht markierter Fehlerstellen bei diesen Fehlerkategorien. Des Weiteren werden innerhalb der Korrekturen einzelner Lehrkräfte teilweise starke Inkonsistenzen festgestellt. Die Analyse der Fehlermarkierung mündet in einem einem linguistisch fundierten und anwendungsorientierten Vorschlag zur Verwendung von Korrekturzeichen für die sprachliche Korrektur. Ferner wird das Normverhalten der Lehrkräfte analysiert, um aufzuzeigen, wie sie mit aktuellen sprachlichen Tendenzen und sprachlichen Zweifelsfällen umgehen. Es zeigt sich, dass Lehrkräfte nicht als generell streng eingeschätzt werden müssen, wie einige bestehende Studien nahelegen, sondern dass eine beträchtliche Streuung in Bezug auf die Toleranz und Markierung dieser sprachlichen Formen besteht.
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