Studie zur Einordnung und mögliche Enstehungsursache des Schmerzes bei Parkinsonerkrankung

Ziel dieser Studie ist es, die Propriozeption anhand eines kleineren und eines größeren Gelenks bei Parkinsonerkrankten mit und ohne chronische Schmerzen zu untersuchen. Weiter wurde untersucht, ob mögliche Defizite des autonomen vegetativen Systems die Propriozeption beeinflussen oder ob es einen Zusammenhang zum Vorhandensein chronischer Schmerzen gibt.

Die Erklärungsmodelle für Störungen der Propriozeptionsfähigkeit sowie für chronische Schmerzen werden in der Literatur kontrovers diskutiert. In der Mehrzahl der Studien wird beim Morbus Parkinson (MP) von einer zentralen Genese, sowohl für die beeinträchtigte Propriozeption als auch für den Parkinsonschmerz, ausgegangen. Die Annahme einer zentralen Verarbeitungsstörung macht gleichermaßen die Störungen der Eigenwahrnehmung, des Schmerzempfinden und des autonomen Nervensystems verständlich.

Untersucht wurde die Propriozeption im Bereich des Zeigefingergrundgelenkes und des Ellbogengelenks auf der dominanten Körperseite bei aktiver Einstellung der Gelenke bei 30°, 45° und 90°-Winkel an 33 Patienten (Pat.) ohne Schmerzen und 19 Pat. mit chronischen Schmerzen. Die Untersuchungen des autonomen Nervensystems erfolgte über 5 Test mittels Heart Rate Variability (normale Atmung, vertiefte Atmung, Vasalva Druckversuch, Orthostase) und Sympathische Hautantwort (SHA.) Über Fragebögen wurden die Schmerzen einschließlich Schmerzdauer,-charakter und -medikation sowie die emotionale Stimmung erfasst.

Die Ergebnisse in der vorliegenden Studie weisen Beeinträchtigungen der propriozeptiven Wahrnehmung in den beiden untersuchten Gelenken nach. Die Abweichungen von den verschiedenen Winkelstellungen zeigen eine Abhängigkeit von der Größe des Gelenks. Im Bereich des Ellbogengelenks sind die Differenzen zur geforderten Position signifikant größer als im Zeigefingergrundgelenk., d. h. die Diskriminationsfähigkeit ist im kleinen Gelenken besser erhalten.

Der chronische Schmerz korreliert positiv mit der Schwere der Parkinson-Erkrankung und führt vermehrt zu depressiven Störungen. Die Eigenwahrnehmung wird durch den chronischen Schmerz nicht beeinflusst. Die orthostastische Hypotonie korrelierte nicht zur Schmerzsymptomatik oder zur Dauer der bestehenden Erkrankung. Bei ungefähr 1/3 der Pat. mit fortgeschrittenem MP wichen die Ergebnisse der SHA von der Norm ab.

Eine positive Korrelation ließ sich zwischen chronischen Schmerzen und der Schwere der Erkrankung nachweisen. Mit fortschreitender MP-Erkrankung waren die Ergebnisse der SHA auffällig verändert.

The aim of the study is the investigation of the proprioception in Parkinson´s diseased patients on the basis of a smaller and a larger joint with and without chronic pain.

Furthermore, it was reseachred whether possible deficits of the autonomic vegetative system influence the proprioception or whether there is a connection to the presence of chronic pain.

The explanatory models of disorders of the proprioception and chronic pain are controversially discussed in the medical literature. In the majority of studies, Parkinson's disease (MP) is assumed to be a central genesis, for both impaired proprioception and for Parkinson's pain.

The proprioception in the area of the metacarpophalangeal joint of the index finger and the elbow joint was examined with an active setting of the joints at 30 °, 45 ° and 90 ° angles in 33 patients without pain and 19 patients with chronic pain. The investigations of the autonomic nervous system were accomplished through 5 tests using Heart Rate Variability (normal breathing, deep breathing, Vasalva pressure test, orthostasis) and the sympathetic skin response (SHA). Questionaries were used to document the pain, including the pain duration, character and medication along with the emotional mood.

The results of this study show impairments of the proprioceptive perception in the two examined joints. Deviations from the various angulation demonstrate a dependency on the size of the joint. In the area of the elbow joint, the differences to the required position present significantly greater as compared to the metacarpophalangeal joint of the index finger.

Chronic pain correlates positively with the severity of Parkinson's disease and increasingly leads to depressive disorders. Self-perception is not influenced by the chronic pain. The orthostatic hypotension did not correlate with the pain symptoms or the duration of the existing disease. In about 1/3 of the patients with advanced MP, the results of the SHA deviated from the norm.

A positive correlation was found between chronic pain and the severity of the disease. As MP disease progressed, the results of SHA were noticeable altered.

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