Die Bedeutung energieintensiver metallurgischer Betriebe : Unter dem Aspekt des Recyclings von Eisen, Stahl und NE-Metallen
Die Herstellung von Eisen, Stahl, NE-Metallen und Gussprodukten ist durch einen hohen Anteil an wieder eingesetzten Sekundärrohstoffen (recycled content) gekennzeichnet, die dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. Somit handelt es sich bei diesen Prozessen um absolute Zukunftstechnologien. Denn in den nächsten 50 Jahren wird es die große Aufgabe auf der Welt sein, vor dem Hintergrund eines globalen Strukturwandels, mit wieder zunehmenden Rohstoffverbräuchen, hervorgerufen durch die Industrialisierungen in den Schwellenländern, industrielle Prozesse zu entwickeln, in denen möglichst in weitgehend geschlossenen Rohstoffkreisläufen gearbeitet werden kann. Dass sich wirtschaftliches Wachstum und damit einhergehend auch der Rohstoffverbrauch langfristig eher nach logistischen als nach exponentiellen Funktionen vollzieht, ist sehr deutlich an der globalen Rohstahlproduktion in der Zeit von 1970 – 1995 zu sehen. Die Stahl- und Gießerei-Industrie in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten durch die Erhöhung der Ressourcen und Energieeffizienz in beeindruckender Weise gezeigt, dass eine im Rahmen der gesellschaftlichen Diskussion geforderte Entmaterialisierung, dass nämlich mit weniger Material das gleiche Ergebnis erzielt werden kann, in großindustriellen Prozessen tatsächlich möglich ist. Dabei gehen die Erfolge der Stahl- und Gießerei-Industrie in diesem Sinne noch darüber hinaus, da mit weniger Material bessere Ergebnisse, d. h. höherwertige Stähle und Gussprodukte mit besseren Werkstoffeigenschaften produziert werden, die somit in geringeren Massenanteilen in die Endprodukte (z. B. in der Automobilindustrie) eingehen. Metalle spielen im Hinblick auf das Ziel, industrielle Prozesse zu entwickeln, in denen ähnlich wie in der Natur, Abfälle aus Produktionsprozessen oder nach dem Ende der Nutzung von Produkten zu Ausgangsstoffen in denselben oder anderen Prozessen werden, eine ganz besondere Rolle, da die Metallerzeugung heute schon unter der Nutzung von relativ hohen Anteilen an sekundären Rohstoffen erfolgt. Diese Kreisläufe können unendlich oft durchlaufen werden, da die Qualitäten der Metalle nicht abnehmen, sondern durch Werkstoffforschungsaktivitäten von Recyclingzyklus zu Recyclingzyklus noch weiter zunehmen. Metalle müssen zukünftig in noch stärkerem Maße in Kreisläufen genutzt werden, in dem Verluste im Verlauf des Lebenszyklus eines Metalls reduziert werden. Verluste dieser Art können z. B. durch den Aufbau eines effektiven Sammelsystems für Handys reduziert werden, was aber gesellschaftlich in Deutschland nur dann wirklich Sinn macht, wenn die darin enthaltenen wertvollen Metalle auch in Deutschland in metallurgischen Betrieben, die aber naturgemäß energieintensiv sind, recycelt werden können.
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