Effekte eines zwölfmonatigen individualisierten und teilweise supervidierten Bewegungsprogramms auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Lungenfunktion bei Patienten mit Mukoviszidose

Hintergrund: Die Studie Cystische Fibrose-mobil (CFmobil)untersuchte die Effekte eines zwölfmonatigen individualisierten und teilweise supervidierten Bewegungsprogramms auf die Parameter der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Lungenfunktion, der habituellen körperlichen Aktivität im Alltag und der Lebensqualität bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Mukoviszidose. Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Bestandteil in der Therapie bei Mukoviszidose und es konnten positive Effekte von körperlicher Aktivität auf die Erkrankung belegt werden.

Methoden: Insgesamt 219 Patienten mit Mukoviszidose wurden in die Studie CFmobil eingeschlossen und untersucht, wovon 48 Patienten aktiv an der Intervention teilnahmen. Diese erhielten ein von Bewegungsfachkräften konzipiertes, individualisiertes und über telefonischen Kontakt supervidiertes Trainingsprogramm. Daten zur körperlichen Aktivität, Leistungsfähigkeit und Lungenfunktion wurden dabei an insgesamt fünf Terminen innerhalb von zwölf Monaten erhoben. Die Hypothese der Studie CFmobil war, dass die aktiven Teilnehmer an der Intervention mit Hilfe des Sportprogramms im Unterschied zu der Kontrollgruppe ihre habituelle körperliche Aktivität, die Intensität ihrer körperlichen Aktivität und ihre Leistungsfähigkeit steigern können und sich die Lungenfunktion der aktiven Teilnehmer verbessert. 

Ergebnisse: Eine signifikante Veränderung der habituellen körperlichen Aktivität und der Lungenfunktion konnte zwischen Beginn und Ende der Studie CFmobil nicht beobachtet werden. Die körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit war im Vergleich zu Referenzwerten gesunder Personen vermindert. Trotzdem schienen Patienten mit Mukoviszidose nicht ausschließlich inaktiv zu sein, sondern waren durchaus körperlich aktiv. Die körperliche Leistungsfähigkeit konnte von den männlichen aktiven Teilnehmern im Gegensatz zu den weiblichen aktiven Teilnehmern gesteigert werden. Die Limitierung der Patienten durch eine eingeschränkte Lungenfunktion schien einen Einfluss darauf zu haben, wie stark die Patienten körperlich aktiv waren. Teilnehmer mit einer niedrigeren Lungenfunktion waren insgesamt weniger körperlich aktiv.

Konklusion: Eine gezielte Förderung der körperlichen Aktivität der Patienten mit einer geringen Lungenfunktion ist besonders wichtig. Ausschlaggebend für den Erfolg eines Trainingsprogramms scheint darüber hinaus eine möglichst enge Supervision und eine hohe Eigenverantwortung sowie Motivation der Teilnehmer zu sein. In zukünftigen Studien sollten die Patienten identifiziert werden, die von einem Sportprogramm besonders profitieren und die bereit sind, körperliche Aktivität langfristig in ihren Alltag zu integrieren. Eine geschlechterspezifische Trainingsanpassung und Steuerung könnte für den Trainingserfolg ebenfalls sinnvoll sein und sollte in weiterführenden Studien untersucht werden.

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