Effekte akuter und subchronischer Gabe des Calcineurin Inhibitors Cyclosporin A auf die Präpulsinhibition der akustisch ausgelösten Schreckreaktion

Calcineurin (CaN) ist ein Protein, das peripher die Zytokinexpression in T-lymphozyten reguliert, und zentral eine funktionelle Rolle bei neuronalen Prozessen im zentralen Nervensystem (ZNS) innehat. Eine gestörte zentrale CaN-Signalübertragung wird als wichtiger Faktor für die Schizophrenie-Pathogenese vermutet. Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit bei dieser Erkrankung sind gekoppelt an Defizite in der sensomotorischen Reizweiterleitung, der Fähigkeit irrelevante Information auszublenden. Diese können durch das Paradigma der Präpulsinhibition (PPI) der akustisch ausgelösten Schreckreaktion (ASR) beurteilt werden. Da die Informationsverarbeitung bei bestimmten neuropsychiatrischen Erkrankungen gestört ist, zielte diese Arbeit darauf ab, die Auswirkungen einer akuten und subchronischen Behandlung mit dem Immunsuppressivum und CaN-Inhibitor (CNI) Cyclosporin A (CsA) auf die sensomotorische Reizweiterleitung, gemessen als PPI der ASR zu untersuchen. Dafür wurden männliche Dark Agouti Ratten nach Akutbehandlung mit zwei unterschiedlichen Dosen CSA (5 oder 20 mg/kg) auf ihre PPI getestet. Weitere Tiergruppen wurden eine Woche lang einer subchronischen CsA Behandlung mit den gleichen Dosen unterzogen. Als Kontrolle dienten Tiergruppen, die akut mit dem Dopaminagonisten Apomorphin behandelt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die akute und die subchronische Behandlung mit CsA ein PPI Defizit induzierte. Diese Daten stützen experimentelle und klinische Beobachtungen, die eine Verknüpfung zwischen gestörter CaN-Signalübertragung im ZNS und der Pathophysiologie neuropsychiatrischer Erkrankungen wie der Schizophrenie postulieren. Des Weiteren zeigen diese Daten, dass bei Patienten, die eine immunsuppressive Therapie mit CaN-Inhibitoren in Anspruch nehmen, das Risiko besteht, Defizite in der Informationsverarbeitung zu entwickeln.

Calcineurin (CaN) is a protein that peripherally regulates cytokine expression in T lymphocytes and centrally plays a functional role in neuronal processes in the central nervous system (CNS). A disturbed central CaN signal transmission is assumed to be an important factor in the pathogenesis of schizophrenia. Impairments of attention in this disease are linked to deficits in sensorimotor stimulus transmission, the ability to block out irrelevant information. These can be assessed using the prepulse inhibition (PPI) paradigm of the acoustically triggered startle reflex (ASR). Since information processing is disturbed in certain neuropsychiatric diseases, this work aimed to investigate the effects of acute and subchronic treatment with the immunosuppressant and CaN inhibitor (CNI) cyclosporine A (CsA) on sensorimotor gating, measured as the PPI of the ASR . For this purpose, male dark agouti rats were tested for their PPI after acute treatment with two different doses of CSA (5 or 20 mg / kg bw). Further groups of animals were subjected to a subchronic CsA treatment with the same doses for one week. Groups of animals that were acutely treated with the dopamine agonist apomorphine served as controls. The results show that acute and subchronic treatment with CsA induced a PPI deficit. These data support experimental and clinical observations that postulate a link between impaired CaN signal transmission in the CNS and the pathophysiology of neuropsychiatric diseases such as schizophrenia. Furthermore, these data show that patients using immunosuppressive therapy with CaN inhibitors are at risk of developing deficits in information processing.

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