Evaluierung des Langzeiterfolgs der operativen Behandlung des konsekutiven Strabismus divergens

Re-Operationen sind ein schwieriges Thema in der Strabologie. Trotz des nicht seltenen Auftretens eines konsekutiven Strabismus divergens nach Esotropiekorrektur gibt es derzeit wenige Studien, die die Effektivität von konsekutiven Divergenzoperationen untersuchen.  Zudem berichten die meisten Autoren über zu geringe Patientenkollektive. In dieser Arbeit haben wir die Ergebnisse von Schieloperationen bei einer großen Anzahl von Patienten mit konsekutivem Strabismus divergens ausgewertet.

Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von drei Jahren zwischen Operation und letzter Nachuntersuchung konnten wir folgende Dosis-Wirkungs-Koeffizente für jede Operationsart etablieren: 1,2°/mm für die Muskel rectus medialis Wiedervorlagerung, 1,5 bis 1,6 °/mm für die kombinierte Operationen und 0,9 bis 1,6°/mm für die Muskel rectus lateralis Rücklagerung.

Im postoperativen Verlauf konnten wir zudem eine Tendenz zu Exodeviation nachgewiesen, deren Aussmaß (4,5°) dem anderer Studien mit kürzerer Nachbeobachtungszeit gleichgestellt werden kann. Somit konnte auch gezeigt werden, dass der postoperative Schielwinkel eine gewisse Stabilität im späten Verlauf erreicht.  

Der Erfolg war signifikant abhängig vom präoperativen Schielwinkel und ist vom Vorliegen einer Amblyopie unbeeinflusst. Andere Einflussfaktoren wurden nicht eindeutig herausgefunden, wobei das Alter, die Adduktionskapazität des schielenden Auges und die Obliquusfunktion unterschiedliche Ergebnisse in unseren verschiedenen statistischen Analysen ergaben. Weitere Studien mit Analyse dieser speziellen Faktoren könnte sinnvoll sein, um genauere Aussagen bezüglich ihres Einflusses auf den Erfolg einer Revisionsoperatoin feststellen zu können.

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