Themenfindung in den Geisteswissenschaften

Forschung beginnt mit einer Frage, und diese Frage entwickelt sich im Verlauf der Arbeit zu einem eigenen Thema oder schließt an bestehende Themen an. So viel scheint festzustehen. Aber stimmt das überhaupt für die Geisteswissenschaften? Beginnt hier Forschung manchmal nicht mit einer eher unbestimmten Affinität zu einem Thema, die erst nach und nach zu einer Frage führt? Und was ist das überhaupt, ein „Thema“, und wie kommt man dazu, eines zu finden? Noch schwieriger: Was ist ein gutes Thema, was ist ein schlechtes Thema? Gehören Themen einzelnen Personen, Gruppen oder gar sogenannten Schulen allein? Mit ausgeprägten eigenen Interessen ist es also in den seltensten Fällen getan. Erst im Spannungsfeld von institutionellem Umfeld, disziplinärer Zugehörigkeit, aktuellem Forschungsstand und – immer häufiger – der Ausrichtung von Drittmittelprojekten nimmt ein Thema allmählich seine Gestalt an. Und gerade in den Geisteswissenschaften geht es nicht allein darum, mit einem Thema eine Forschungslücke zu füllen. Mit unserem Beitrag widmen wir uns einem Teil des Forschungsprozesses, dessen viele, scheinbar selbstverständliche Vorannahmen selbst zu selten thematisch werden.

Das Gespräch wurde im Rahmen der Reihe „Fit for Funding: Fokus Geistes- und Sozialwissenschaften“ am 9. März 2021 aufgezeichnet, veranstaltet vom Dezernat 1 / Abteilung Forschung der Ruhr-Universität Bochum.

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