Totale Mesometriale Resektion (TMMR) beim Zervixkarzinom: Kurz- und Langzeitmorbidität : Ergebnisse der multizentrischen Registerstudie TMMR-RS

Rund 500.000 Frauen erkranken weltweit pro Jahr an einem Zervixkarzinom. Die leitliniengerechte Therapie besteht in den Stadien IB bis IIA in einer radikalen Hysterektomie, je nach Risikoprofil gefolgt von einer adjuvanten Radio(chemo)therapie. Der kompartmentbasierte Ansatz der Totalen Mesometrialen Resektion (TMMR) zielt auf eine optimale lokale Kontrolle durch die Operation ohne Notwendigkeit einer postoperativen Radiotherapie ab. In der vorliegenden Arbeit wurden Kurz- und Langzeitmorbidität der TMMR beim Zervixkarzinom mittels roboterassistiertem, laparoskopischem und offenem Zugangsweg untersucht. Die Daten von 156 Patientinnen aus 10 verschiedenen Kliniken stammen aus der multizentrischen TMMR-Registerstudie. Neben der Dokumentation klinischer Daten wie intraoperativer Blutverlust, Blasenkatheterliegezeit, stationäre Verweildauer sowie intra- und postoperative Komplikationen wurde die Lebensqualität mittels der Fragebögen EORTC-QLQ C30 sowie Sexual Activity Questionnaire (SAQ) erhoben.

Unsere Ergebnisse zeigen einen Vorteil bezüglich der Kurzzeitmorbidität bei minimalinvasiver Operation. Bezüglich der Langzeitmorbidität bzw. Einschränkungen der Lebensqualität ergab sich kein signifikanter Einfluss des Zugangswegs. Allerdings zeigten Patientinnen nach roboterassistierter Operation eine geringere Beeinträchtigung des Sexuallebens als offen operierte Frauen. Im Vergleich mit Angaben aus der Literatur zeigt die TMMR in unserem Kollektiv unabhängig vom Zugangsweg ein günstigeres Morbiditätsprofil als die klassische radikale Hysterektomie nach Wertheim-Meigs.

Der Benefit bezogen auf die Lebensqualität durch die Vermeidung der postoperativen Radiotherapie ist dabei schwer abzuschätzen, da keine vergleichenden Untersuchungen aus der Literatur vorliegen.

Insgesamt weist unsere Arbeit jedoch darauf hin, dass die TMMR eine sichere und machbare Technik zur operativen Therapie des Zervixkarzinoms darstellt. Entscheidend für die Akzeptanz der Methode wird sein, ob sich die hervorragenden, unizentrischen onkologischen Daten zur TMMR in unserem multizentrischen Kollektiv bestätigen lassen.

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