Big Data und das Wissen über Frauenwirklichkeiten

Es gibt nicht nur einen Gender Pay Gap, sondern in großem Ausmaß auch einen Gender Data Gap. Lücken des Wissens sind für alle Lebens- und Forschungsbereiche feststellbar, auch wenn die Frauenpolitik und die Frauen- und Genderforschung schon manche von ihnen gefüllt haben. Seit Jahrzehnten werden Gleichstellungsberichte verfasst, in denen auf Basis erhobener Daten auf Ungerechtigkeiten hingewiesen wird, doch noch immer finden sich weiße Flecken auf der „Landkarte“ der gegenwärtigen Wissensgesellschaft.

Forscher*innen haben – verstärkt seit den 1970er-Jahren – durch ihre Untersuchungen und Analysen Wissen über Frauen und deren Lebensbedingungen geschaffen. Sie kritisierten damit auch die herrschende Wissenschaft, weil diese lediglich die „Männerwelt“ im Blick hatte. Durch die Einführung von Computern ist es möglich geworden, viele Daten zu erzeugen und diese – auch international – zu nutzen, um zu Aussagen über menschliche Lebensverhältnisse zu kommen. Solche Daten liegen auch dem 2020 erschienenen Buch Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert von Caroline Criado-Perez zugrunde, das aus der Frage nach der Repräsentanz von Frauen im Internet entstanden ist.

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