I always feel like something is watchin’ me, and I have no privacy – Privacy Calculus and Data-Tracking as Determinants of IoT-Acceptance

The growing deployment of interconnected technology from the Internet of Thins (IoT) is increasingly challenging the common understanding of privacy. The interdependencies between users’ psychological mechanisms, technical dynamics of IoT and context-specific factors require a profound evaluation of privacy-related perceptions and behaviors under consideration of user-centric and system-based perspectives. The present dissertation contributes to the burgeoning research on privacy in the framework of IoT and aims at providing valuable insights regarding the acceptance of interconnected technologies. For this purpose, the thesis first reflects on relevant theoretical foundations including the privacy calculus theory, privacy concerns and the selective control of information from the socio-psychological perspective. Additionally, a new differentiation of the human and the technological levels of privacy is suggested in this work as a result of a combinatory approach from existing privacy theories. Against the background of privacy-related characteristics in IoT environments, particular challenges of empirical investigations of IoT are addressed. The present cumulus comprises three empirical studies, which provide results on the investigation of privacy calculus in three different fields of IoT application – smart home, healthcare and workplace. The examination of IoT in different contexts confirms that privacy calculus can be transferred as a theoretical basis for investigations of IoT as people weigh perceived risks against anticipated gratifications prior to their decision to use and accept a particular IoT device. However, given the limited possibilities of IoT users to control data collection, data processing or inferencing of information from sensor data, it is assumed that the outcome of privacy calculus in the framework of interconnected technologies changes towards a binary decision: to accept or reject a particular IoT device. Furthermore, the contextual perspective contributes to the identification of situation-specific factors of IoT deployment. The overarching discussion addresses the growing debate around privacy threatening technologies and, in addition to a critical reflection of the privacy calculus, elaborates on extensions of current privacy theories as a result of the adoption of IoT technology. Following theoretical considerations and the results of the three scientific articles, which constitute the present thesis, practical implications are provided with the aim to strengthen informational self-determination of individuals through legislation or a more profound consideration of user privacy in the development process of IoT products and services. Moreover, ethical implications suggest different approaches on how to deal with issues regarding discrimination or injustice as possible consequences of IoT dissemination. Finally, an outlook for future research on privacy in the framework of IoT is provided.

Der wachsende Einsatz vernetzter Technologien aus dem Internet der Dinge (IoT) stellt das generelle Verständnis von Privatheit zunehmend in Frage. Die Wechselwirkungen zwischen den psychologischen Mechanismen der Nutzenden, den technologiebedingten Dynamiken von IoT sowie den kontextspezifischen Faktoren erfordern eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Wahrnehmungen und Verhaltensweisen von Individuen in Bezug auf die Privatheit, unter Berücksichtigung nutzerzentrierter und systembasierter Perspektiven. Die vorliegende Dissertation trägt zur aufkeimenden Privatheitsforschung im Rahmen von IoT bei und soll einen wesentlichen Einblick hinsichtlich der Akzeptanz gegenüber vernetzten Technologien ermöglichen. Zu diesem Zweck werden zunächst relevante theoretische Grundlagen aus sozialpsychologischer Perspektive reflektiert, darunter die Privacy Calculus Theorie, Privatheitsbedenken sowie die selektive Kontrolle von Informationen. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit eine neue Differenzierung der menschlichen und der technologischen Ebenen der Privatheit vorgeschlagen, als Ergebnis eines kombinatorischen Ansatzes in Bezug auf bestehende Privatheitstheorien. Des Weiteren werden besondere Herausforderungen empirischer Untersuchungen von IoT, vor dem Hintergrund privatheitsbezogener IoT-Charakteristika, erörtert. Der vorliegende Kumulus umfasst drei empirische Studien, welche Ergebnisse bezüglich der Anwendung des Privacy Calculus in drei unterschiedlichen Einsatzfeldern von IoT liefern - Smart Home, Gesundheitswesen und Arbeitsplatz. Die Untersuchung von IoT in verschiedenen Anwendungskontexten bestätigt, dass der Privacy Calculus als theoretische Grundlage auf die weitere IoT-Erforschung transferiert werden kann, da Menschen vor ihrer Entscheidung hinsichtlich der Nutzung und der Akzeptanz eines bestimmten IoT-Gerätes wahrgenommene Risiken gegen zu erwartende Gratifikationen abwägen. Angesichts der für den Nutzer eingeschränkten Kontrollmöglichkeiten der    Datenerfassung, -verarbeitung und Schlussfolgerung aus Sensordaten wird jedoch angenommen, dass sich das Ergebnis der Privacy Calculus-Analyse im Rahmen vernetzter Technologien auf eine binäre Entscheidung reduziert – die Nutzung eines bestimmten IoT-Gerätes zu akzeptieren oder abzulehnen. Darüber hinaus trägt die kontextbezogene Perspektive zur Identifizierung von situationsspezifischen Faktoren der IoT-Nutzung bei. Die übergreifende Diskussion befasst sich mit der wachsenden Debatte bezüglich privatheitsbedrohender Technologien und arbeitet, zusätzlich zur kritischen Reflexion des Privacy Calculus, notwendige Erweiterungen für bestehende Privatheitstheorien, als Folge der Einführung von IoT-Technologien, heraus. Im Anschluss an theoretische Überlegungen und die Ergebnisse der drei wissenschaftlichen Artikel, die Bestandteil der vorliegenden Arbeit sind, werden praktische Implikationen aufgezeigt mit dem Ziel, die informationelle Selbstbestimmung des Individuums durch Gesetzgebung oder eine umfassendere Berücksichtigung der Privatheit der Nutzenden im Entwicklungsprozess von IoT-Produkten und -Services zu stärken. Ferner legen die ethischen Implikationen verschiedene Ansätze nahe, wie Fragen der Diskriminierung oder Ungerechtigkeit, als mögliche Folge der Verbreitung von IoT, begegnen werden kann. Schließlich wird ein Ausblick auf die zukünftige Privatheitsforschung im Rahmen von IoT vorgestellt.

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