Untersuchungen zum Einfluss von Malat und Pyruvat sowohl einzeln als auch in Kombination als Komponenten einer Volumenersatzlösung zur Behandlung des schweren hämorrhagischen Schocks in der Ratte

Ein seit Jahrzehnten kontrovers diskutiertes Thema der Notfallmedizin ist die Zusammensetzung der Infusionslösung für die Initialtherapie des hämorrhagischen Schocks. Bisher fehlen eindeutige therapeutische Versorgungskonzepte inklusive eines festgelegten Infusionsregimes zur präklinischen Behandlung des hämorrhagischen Schocks.

In der vorliegenden Arbeit zeigte die Zugabe von Malat während der Reperfusion nach hämorrhagischem Schock hinsichtlich der Organprotektion gegenüber der Zugabe von Pyruvat, der Kombination von Malat und Pyruvat sowie gegenüber der Ringer-Kontrollgruppe eine in Teilen signifikant überlegene Wirkung. Hinsichtlich der Nierenfunktion zeigten sich hier interessante Ergebnisse, die deutliche Hinweise auf eine Beeinflussung durch Malat geben. So war die Urinausscheidung nach Reperfusion in der ML‑Gruppe signifikant jener der übrigen Versuchsgruppen gesteigert bei gleichzeitig signifikant reduzierten renalen Schädigungen. Zusätzlich bieten die Ergebnisse den Glukosehaushalt betreffend interessante Anhaltspunkte für weitere Studien mit Malat. So konnte in der ML‑Gruppe eine Glukosurie bei gleichzeitig stabiler Plasmaglukosekonzentration unterhalb der Nierenschwelle beobachtet werden.

Der Einsatz von Pyruvat dagegen zeigte in dieser Studie keine protektive Wirkung im hämorrhagischen Schock. Verglichen zu Malat zeigte Pyruvat deutlich schlechtere Ergebnisse über die gesamte Studie, aber selbst zur Kontrollgruppe mit Ringerlösung, der kein Schutzstoff zugesetzt war, schien der Zustand die Tiere, die PL erhielten, teilweise sogar schlechter zu sein. Somit führen die Ergebnisse dieser Studie zu der Empfehlung, dass Pyruvat im schweren hämorrhagischen Schock nicht eingesetzt werden sollte.

Die Kombinationslösung aus Malat und Pyruvat zeigte passend dazu auch keine überlegenen Wirkungen. Ein wie in der Fragestellung postulierter synergistischer Effekt konnte nicht festgestellt werden. Vielmehr zeigten sich im Gebrauch der Kombinationslösung Effekte, die denen der Einzelgabe von Malat unterlegen waren. Dazu zählen zum Beispiel ein nicht ausreichender Einfluss auf die Stabilität der Vitalparameter, die mangelhafte Organprotektion oder die nicht ausreichenden ausgleichenden Tendenzen, die einer metabolischen Azidose entgegenwirken können, was eine Empfehlung zur Verwendung der Kombinationslösung in der Therapie des hämorrhagischen Schocks anhand der Ergebnisse dieser Studie ausschließt.

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