Family, Marriage, and Ethnic Identity: A Study of Second-Generation Pakistani Immigrants in Germany

The present empirical research deals with the issue of ethnic identity construction among second-generation Pakistani immigrants living in Germany. The main objective of the present research is to know how second-generation Pakistani immigrants construct the image of the motherland and develop their feelings of belonging. How they differentiate themselves as Pakistani migrants and maintain their ethnic identity in Germany and what type of challenges they face in the maintenance of such ethnic belonging. Moreover, how the ethnic identity of second-generation Pakistani immigrants influences them to get married in their country of origin. Keeping in view the research objectives of the present study, the boundary approach was used to explain ethnic identity construction and it is further supplemented by Bourdieu’s notion of social capital, and the role of socialization in the context of immigrants’ families and kinship.

In the present study, a qualitative research design was employed because it deals with the respondents’ viewpoint rather than any external explanation. The analysis was guided by Charmaz (2006) version of the grounded theory which gives systematic, yet flexible guidelines for collecting and analyzing qualitative data to construct theories grounded in the data themselves. The fieldwork of this study was conducted in different areas of Germany and consisted of semi-structured interviews with 19 respondents descended from Pakistani immigrants and identified through snow-ball sampling including both males and females who were born and grown up in Germany. The data were analyzed according to the coding procedure informed by grounded theory.

The findings of the present study depict many aspects of second-generation Pakistani immigrants’ identity formation in Germany. The results show that parents have a significant influence on the process of socializing their children. This process is aimed to pass on cultural practices of their country of origin to their children. Moreover, second-generation enthusiastically organize and participate in religio-cultural festivals that reflect the values of Pakistani society. They present themselves in such festivals by traditional dances, songs, a variety of cultural food, and their native dressing patterns. These are important parameters that provide them ethnic demarcation points in the host society which are further triggered by racial discrimination. Respondents were well aware of their caste in their country of origin but caste was not important as a prerequisite for marriage. Rather Muslim faith and Pakistani origin were most important. Interestingly, this study found that being Muslim is not enough to get married to a person in the country of origin but his/her affiliation with the same sect, for instance, Sunni Muslim and Shia Muslim is also a basic requirement for marriage. Surprisingly, the present study also found that second-generation is also concerned with the ethnic identity construction among the third-generation. Overall, this research is an effort to fill the empirical and literature gap on Pakistani immigrants in Germany as there is no study available on the ethnic identity construction of second-generation immigrants in the Pakistan-German context.

Die vorliegende empirische Untersuchung befasst sich mit Fragen der ethnischen Identitätskonstruktion bei pakistanischen Einwanderern, die in der zweiten Generation in Deutschland leben.

Das Interesse der vorliegenden Forschungsarbeit zielt auf die Analyse von Identitätskonstruktionen, die durch verschiedene transnationale Bezüge geprägt sind. In ihnen spiegelt sich einerseits der Einfluss durch Erfahrungen von Ethnisierung wider und es lassen sich andererseits Orientierungen nachzeichnen, die Aufschluss darüber geben, in welcher Art und Weise sich diese Gruppe als zweite Generation von pakistanischen Einwanderern gesellschaftlich differenziert. Dabei sind Menschen dieser Gruppe besonderen Herausforderungen ausgesetzt, da ein Teil ihrer ethnischen Identität und sich daraus ergebende Traditionen sie beispielsweise dazu veranlassen, den gewohnten Lebensmittelpunkt in Deutschland für eine Heirat im Herkunftsland der Eltern zu verlassen.

Theoretische Erklärungen für die Entstehung von ethnischer Identität werden in dieser Arbeit vertieft über den Grenzansatz dargestellt sowie über Bourdieus Kapitaltheorie, da der Habitus in der Primärsozialisation über Familienmitglieder und Verwandte geprägt wird und das Handeln der Akteure vorstrukturiert.

Um Orientierungen und die subjektive Wahrnehmung aus der Perspektive der Akteure zu untersuchen, wurde ein qualitatives Forschungsdesign verwendet. Die Grounded-Theory- Methode (Charmaz, 2006) dient dazu, ein theoretisches Konstrukt flexibel, aber systematisch erst während des Forschungsprozesses zu ermitteln, das aus den analysierten Daten der Forschung entsteht.

Die Arbeit im Feld wurde in mehreren Regionen Deutschlands durchgeführt. Mittels teilstrukturierter Interviews mit 19 Männern und Frauen, die in Deutschland als Kinder von pakistanischen Migranten geboren und aufgewachsen sind, wurden Daten erhoben, die anhand des Kodierungsverfahrens der Grounded Theory analysiert wurden. Neue Interviewpartner/innen für das Sampling wurden mit Hilfe des Schneeballsystems ermittelt.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es mehrere Faktoren für das Handeln Kinder von pakistanischen Einwanderern in Deutschland ursächlich sind.

Durch die Auswertungen zeigt sich, dass die Eltern im Prozess der Sozialisierung ihrer Kinder einen wesentlichen Einfluss haben und kulturelle Praktiken, die sich auf ihr Herkunftsland beziehen, an ihre Kinder weiterzugeben versuchen. Es werden religiöse Festivals organisiert und besucht, durch die bestimmte Traditionen und damit zusammenhängende Werte aus der pakistanischen Gesellschaft vermittelt werden. Auf diesen Festivals werden Bräuche wie gemeinsame Tänze oder das Singen von traditionellen Liedern ausgeübt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Feste besteht aus dem gemeinsamen Essen, bei dem ursprüngliche pakistanische Gerichte eingenommen werden. Weiter wird zu diesen feierlichen Anlässen Kleidung getragen, die traditionell dafür vorgesehen ist. Diese Feste verdeutlichen, inwiefern ethnische Abgrenzungen von gesellschaftlichen Minoritäten markiert werden, um identitätsstiftende Praktiken durchzuführen. Andererseits erleben diese Menschen Diskriminierungen, die von Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft ausgehen.

Die Befragten sind sich zwar ihrer Kastenzugehörigkeit aus dem Heimatland ihrer Eltern bewusst, jedoch schränkt sie dies nicht für ihre Partnerwahl/Heiratswahl ein. Es wurde jedoch weiter festgestellt, dass bestimmte Religionszugehörigkeiten nötig sind, damit es zu Eheschließungen kommen kann. Allein muslimischen Glaubens zu sein, reicht nicht aus. So ist es traditionell nicht vorgesehen, dass ein schiitischer Muslim/eine schiitische Muslima einen sunnitischen Muslim/sunnitische Muslima heiratet, sondern die Mitglieder der jeweiligen Glaubensrichtungen untereinander heiraten.

Aus der Studie geht hervor, dass die Weitergabe von Traditionen aus der ethnischen Gemeinschaft auch für die Menschen, die in der zweiten Generation in Deutschland leben, ein Thema ist, mit dem sie sich beschäftigen, da sie als künftige Eltern auch darüber entscheiden, welche Bräuche an die Folgegeneration weitergegeben werden.

Da bisher noch keine Studie zur ethnischen Identitätskonstruktion von Kindern pakistanischer Einwanderer veröffentlicht wurde, soll diese Arbeit die sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Gruppe initiieren.

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