Magnetfeldinduzierte vestibuläre Effekte bei 7-Tesla-MRT-Untersuchungen im Vergleich zu 1,5 Tesla und 0 Tesla

Ultrahochfeld-Magnetresonanztomografen (MRTs) (7 Tesla und höher) lösen stärkere kurzzeitige Nebenwirkungen wie Schwindel oder Haltungsinstabilität aus als 1,5 Tesla-MRTs. Die orthostatische Provokation (0 Tesla) zeigte keine Nebenwirkungen. Das Ziel unserer Studie war es, die vestibuläre Leistung vor und nach verschiedenen MRT-Szenarios bei 7 Tesla, 1,5 Tesla und 0 Tesla quantitativ zu beurteilen. Schwankneigung (Romberg-Test) und Körperachsendrehung (Unterberger-Tretversuch) wurden von 20 Probanden mittels eines 3D Ultraschallgeräts vor, 2 min nach und 15 min nach einem 7 Tesla-MRT-Aufenthalt von 30 min Magnetfeld (MF) mit Gradienten (mG) (7 T-MF-mG) untersucht. Diese Ergebnisse haben wir mit den Ergebnissen einer weiteren Messung von einer halben Stunde mit Gradienten am 1,5 Tesla-MRT (1,5 T-MF-mG) und mit einer Kontrolluntersuchung bei 0 Tesla verglichen. Visuellen Informationen wurden durch Messungen mit offenen und geschlossenen Augen berücksichtigt. Die sway-path- Messungen für die 7 Tesla-MRT-Versuche mit geschlossenen Augen zeigten eine statistisch relevante Verlängerung der Schwankneigung kurz nach Verlassen des Scanners und eine Normalisierung nach 15 min. Die 30 min andauernde Aussetzung des 1,5 Tesla und 0 Tesla zeigten keine signifikanten Veränderungen. In dem Unterberger-Tretversuch zeigte sich bei 7 Tesla eine, unmittelbar nach Exposition, signifikante, gegen den Uhrzeiger laufende Drehung. Bei 1,5 Tesla zeigte sich keine signifikante Veränderung der Körperachsendrehung. Die Ergebnisse zeigen, dass 7 Tesla-Magnetfelder zu einer kurzfristigen Dysfunktion oder Überfunktion des Vestibularorgans führen, die bei 1,5 Tesla weniger ausgeprägt und bei 0 Tesla nicht zu erfassen ist.
Ultra-high-field MRI (7 Tesla (T) and above) elicits more temporary side-effects compared to 1.5 T and 3 T, e.g. dizziness or ‘‘postural instability’’ even after exiting the scanner. The current study aims to assess quantitatively vestibular performance before and after exposure to different MRI scenarios at 7 T, 1.5 T and 0 T. Sway path and body axis rotation (Unterberger’s stepping test) were quantitatively recorded in a total of 20 volunteers before, 2 minutes after, and 15 minutes after different exposure scenarios. All exposure scenarios lasted 30 minutes and were documented utilizing a 3D ultrasound system. During sway path evaluation, the experiment was repeated with eyes both open and closed. Sway paths for the 7 T scenarios with eyes closed were significantly prolonged 2 minutes after exiting the scanner, normalizing after 15 minutes. 30 minutes exposure to 1.5 T or 0 T did not show significant changes. End positions after Unterberger’s stepping test were significantly changed counter-clockwise after the 7 T scenario. In contrast to sway path, reversal of changes in body axis rotation was incomplete after 15 minutes. 1.5 T caused no rotational changes. The results show that exposure to the 7 Tesla static magnetic field causes only a temporary dysfunction or ‘‘over-compensation’’ of the vestibular system not measurable at 1.5 or 0 Tesla.

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