Plakate im "Ruhrkampf" 1923. : Die Darstellung des passiven Widerstands
Als französische und belgische Truppen am 11. Januar 1923 begannen, Teile des Ruhrgebiets zu besetzen, löste dies eine Welle der Entrüstung aus, die durch nahezu die gesamte deutsche Gesellschaft ging. Obwohl der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags juristisch-administrativ beendet war, war der Konflikt aus den Köpfen der Menschen noch längst nicht verschwunden. Stattdessen flammte dieser erneut in Wort und Bild auf: Wohl zu keinem anderen politischen Ereignis wurden so viele Flugblätter und Plakate produziert wie zum sogenannten ‚Ruhrkampf‘ von 1923. In dieser Arbeit sollen ausgewählte politische Text-Bild-Plakate der deutschen Propaganda betrachtet werden, die sich thematisch dem passiven Widerstand zuordnen lassen und gegen den ‚Erbfeind Frankreich‘ agitieren. Dabei soll schlaglichtartig beleuchtet werden, wie und mit welchen bildrhetorischen Mitteln der passive Widerstand im Plakat gestalterisch umgesetzt werden konnte. Dazu wurden exemplarisch drei illustrierte Plakate aus dem Bestand des Bundesarchivs ausgewählt, welche im Anschluss an eine theoretische Einführung zur Plakatanalyse aspektgeleitet und kontrastiv analysiert werden sollen.
When French and Belgian troops began to occupy parts of the Ruhr area on January 11, 1923, this triggered a wave of indignation that spread through almost the entire German society. Although the First World War had come to a legal and administrative end with the signing of the Treaty of Versailles, the conflict was far from having disappeared from people's minds. Instead, it flared up again in words and pictures: Probably no other political event produced so many leaflets and posters as the so-called 'Ruhrkampf' of 1923. In this work, selected political text-image posters of German propaganda will be examined, which can be thematically assigned to passive resistance and agitate against the ’hereditary enemy France’. The aim is to highlight how and with which pictorial rhetorical means the passive resistance could be artistically implemented in the poster. For this purpose, three illustrated posters from the inventory of the Bundesarchiv were selected as examples, which will be contrastively analysed in terms of certain aspects following a theoretical introduction.
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