Klinische Fall-Kontroll-Studie über die operative Versorgung des primären Klumpfußes : Vergleich pantarsales Release nach McKay über den Cincinnati-Zugang versus Achillessehnenverlängerung

In der Zeit vom 01.01.1990 bis 31.12.1997 wurden 114 Patienten aufgrund eines idiopathischen Klumpfußes in der Orthopädie des Universitätsklinikums Essen operiert. Unter Einbeziehung der Ausschlusskriterien verblieben 89 Patienten (121 operierte Füße) als Basiskollektiv dieser Studie. 59 dieser Patienten (85 KF) wurden vom 06.08.2003 bis 01.04.2005 klinisch nachuntersucht. Entsprechend dem Operationsverfahren wurden die Patienten der Fall- oder Kontrollgruppe zugeteilt. Die 32 Patienten der Fallgruppe (8 weibliche, 24 männliche) mit insgesamt 44 KF, erhielten zwischen 1994 und 1997 mit im Mittel 4,5 Monaten ein pantarsales Release nach McKay über einen Cincinnati-Zugang und wurden nach durchschnittlich 7,7 Jahren (Range: 5,9-10,2 Jahre) postoperativ nachuntersucht. Die 27 Patienten der Kontrollgruppe (4 weibliche, 23 männliche) mit 41 KF, erhielten zwischen 1990 und 1994 mit im Mittel 4,3 Monaten eine Achillessehnenverlängerung und wurden durchschnittlich nach 11,4 Jahren (Range: 9,3-13,9 Jahre) postoperativ nachuntersucht. Die Befunderhebung erfolgte mittels klinischem Untersuchungsbogen, Klumpfuß-Fragebogen zur subjektiven Zufriedenheit und Fußumriss-Skizzen. Die Fallgruppe war der Kontrollgruppe statistisch signifikant im freien Fersengang und im Dorsalextensionsausmaß überlegen. Den bedeutendsten Vorteil der Fallgruppe gegenüber der Kontrollgruppe stellte die um ein vielfaches geringere Rezidivoperationsrate dar (2% vs. 26%). Die Mehrzahl der Patienten war in beiden Gruppen zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Operationsergebnis und der Funktion der Füße und würde die Operation erneut durchführen lassen. Auch die Ergebnisse der Scores waren in beiden Gruppe nahezu gleich und lagen immer im Bereich der guten Ergebnisse. Einen Schwachpunkt dieser Studie stellt die schlechte InterobserverObjektivität dar, die den Aussagewert der klinisch erhobenen Parameter mindert. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass die veränderte Therapiestrategie, von der Achillessehnenverlängerung zum pantarsalen Release nach McKay über den Cincinnati-Zugang, eine exzellente Klumpfußkorrektur mit im Vergleich zu anderen Operationsverfahren sehr geringen Rezidiv- und Komplikationsraten bietet.

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