Identitätspolitik – emanzipatorisch oder reaktionär? : Intersektionale Perspektiven
Identitätspolitik wird seit einiger Zeit heftig diskutiert, allerdings zeigt sich dabei eine inflationäre und auch völlig unterschiedliche Verwendung des Begriffs. So ist die extreme Rechte als „Identitäre Bewegung“ ins politische Feld getreten. Die Begrifflichkeit wurde von „Identität“ zu „identitär“ unmerklich verschoben, um Aufmerksamkeit zu gewinnen und um vorgeblich sagbar zu machen, was nach dem Zusammenbruch des Nazi-Reichs tabuisiert war. Feministischen Bewegungen wiederum wird Identitätspolitik als Vorwurf entgegengehalten. In Deutschland werden häufig die Antidiskriminierungskämpfe von Feministinnen sowie die von Trans* und Inter* Bewegungen subtil oder offen abgewertet.
Dieser Beitrag argumentiert: Identitätspolitik, gerahmt sowohl als Unterdrückungs- als auch als Befreiungsdiskurs, macht die Ambivalenz der aktuellen Debatte sichtbar. Eine intersektionale Perspektive für die Analyse der strukturellen Überlagerung von Diskriminierungsmustern ist hilfreich und ermöglicht, Machtstrukturen in ihrer Bedeutung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Lebenslagen differenziert zu erkennen und aufzuzeigen.
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