Sprachwandel und Geschlecht – Zu einigen Irrtümern in der Genderdebatte
Bei der aktuellen Kontroverse darüber, ob sprachliche Geschlechtergerechtigkeit nötig oder möglich ist und wie man sie ggf. realisiert, ist man immer auf den gegenwärtigen Sprachzustand fixiert, der als absolut unveränderlich postuliert wird. Interessanterweise beschwören viele (allen voran der Verein Deutsche Sprache (VDS)), die sich gegen geschlechtergerechtes Formulieren wenden, die Sprachgeschichte – in der irrigen Annahme, dass das, wofür die plädieren, es schon immer gegeben habe, dass Sprache somit stabil und unveränderlich sei, ja, dass man ihr sogar Gewalt antue, würde man sie an neue Erfordernisse anpassen. Dabei ist Sprachwandel nichts anderes als die ständige Anpassung an gesellschaftliche Neuerungen.
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