Effekte körperlicher Aktivität in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium oder einer Kallikrein-8 Inhibition auf die zerebrale Angiogenese in einem Mausmodell der Alzheimer Krankheit
Die neurovaskuläre Dysfunktion ist Teil der Alzheimer Krankheit. Ziel zweier Versuche war durch die Steigerung der zerebralen Angiogenese der neurovaskulären Dysfunktion entgegenzuwirken. Körperliche Aktivität steigert vor Krankheitsbeginn und in frühen Krankheitsstadien die zerebrale Angiogenese bei der Alzheimer Krankheit. Im ersten Versuch wurden transgene und wildtypische Mäuse eines Alzheimer Mausmodells im fortgeschrittenen Alter von sieben Monaten für fünf weitere Monate in Standart- oder Laufradhaltung gehalten. Die Kallikrein-8/ Ephrin-B2 Rezeptor Signalkaskade ist vielfältig in der Alzheimer Pathologie involviert. Die Umkehr der Kallikrein-8/ Ephrin-B2 Signalkaskade durch einen anti-Kallikrein-8 Antiköper könnte der Alzheimer Pathologie durch gesteigerte Angiogenese entgegenwirken. Im zweiten Versuch wurden transgenen und wildtypischen Mäusen eines Alzheimer Mausmodells im fünften Lebensmonat für vier Wochen ein anti-Kallikrein-8 Antikörper oder Immunglobulin G oder Natriumchlorid über eine intraventrikuläre Pumpe appliziert. In beiden Versuchen wurde die zerebrale Blutgefäßverzweigung als Maß der Angiogenese lichtmikroskopisch an immunhistologisch gefärbten Schnittpräparaten quantifiziert. Weder körperliche Aktivität in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Alzheimerpathologie noch eine Kallikrein-8 Inhibition steigerten die zerebrale Gefäßdichte im Mausmodell. Allerdings veränderte sich zum Teil das Profil der Amyloid-β Transporter an der Blut-Hirn-Schranke und bewirkte eine verbesserte Amyloid-β Clearance über die Blut-Hirn-Schranke. Daher und wegen anderer zahlreicher positiver Effekte auf die Alzheimer Pathologie sollten die Kallikrein-8 Inhibition und das körperliche Training in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium in der Alzheimer Therapie weiter erforscht werden.