ALL EYES ON THE AGENT’S APPEARANCE?! : Investigation of Target-group-related Social Effects of a Virtual Agent’s Appearance in Longitudinal Human-Agent Interactions

Die vorliegende Dissertation untersucht die Auswirkung des Erscheinungsbildes eines virtuellen Agenten in längerfristigen Interaktionen zwischen dem Agenten und den Nutzenden. Vorherige Studien haben bereits gezeigt, dass soziale Reaktionen wie eine emotionale Bindung an den Agenten bei langfristiger Nutzung auftreten.</br> Aus der Mensch-Mensch-Interaktion lässt sich weiter ableiten, dass das Auftreten von Gesprächspartnern für die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen wichtig ist. Daher untersucht diese Dissertation die Rolle des Erscheinungsbildes in Bezug auf soziale Beziehungen in langfristigen Interaktionen mit virtuellen Agenten.</br> Darüber hinaus wurde die Wirkung der Zielgruppe fokussiert, da die Nutzung von virtuellen Agenten in Bezug auf Gesundheit oder Assistenz vielversprechende Anwendungsfelder für spezielle Zielgruppen wie beispielweise Senior*innen sind. Daher wurde ein empirischer Ansatz bestehend aus vier verschiedenen Studien verwendet. </br>Ergebnisse aus qualitativen Interviews (Studie 1) weisen auf wertvolle Erkenntnisse über zielgruppenbedingte Unterschiede hin. Studierende geben an, dass sie den Agenten eher als technische Entität wahrnehmen und möchten, dass soziale Prozesse, die ein Agent hervorrufen kann, verhindert werden. Im Gegensatz dazu scheinen Senior*innen die Vertrautheit einer humanoiden Erscheinung zu schätzen, da sie während des Gespräches gerne eine Person adressieren wollen und erwarten, dass ein humanoides Erscheinungsbild Vertrauen und emotionale Bindung auszulösen.</br>Diese Erkenntnisse wurden größtenteils von Studie 2 unterstützt, in der gezeigt wurde, dass Senioren stärker auf die Spezie des Agenten schauen und Studierende auf den Realismusgrad. In einer echten Interaktion zwischen Mensch und Agent (Studie 3) wurden die Ergebnisse für Senioren weiter gestützt. Senioren profitieren von den sozialen Einflüssen eines humanoiden Aussehens, da ein humanoider Agent eine höhere Nutzungsabsicht, Vertrauen und Bindung für Senioren auslöst, während dies für Studierende nicht der Fall ist.</br> Infolgedessen scheinen Senioren sensibler für Erscheinungsbildvariablen zu sein als Studierende, welche sich eher auf Funktionen beziehen. Es zeigte sich jedoch auch, dass für Studierende das Erscheinungsbild eines virtuellen Agenten ebenfalls vielversprechende Auswirkungen haben kann. In Studie 4 wurde gezeigt, dass ein attraktiver Agent mehr gemocht wurde und die Intention gesund zu leben der Nutzenden gesteigert hat. Obwohl sich die Effekte des Erscheinungsbildes im Lauf der Zeit nicht verändert haben, scheint sich die allgemeine Bewertung des Agenten und die wahrgenommene Nähe zum Agenten im Laufe der Zeit zu ändern. Dies kann hilfreich sein, um die Nutzung von virtuellen Agenten und deren Effektivität zu fördern. Insgesamt leistet diese Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Erforschung von Erscheinungsbildeinflüssen: (1) Erscheinungsvariablen wurden systematisch kategorisiert und untersucht, (2) der Einfluss von Nutzendeneigenschaften wurde untersucht, (3) Effekte des Erscheinungsbildes wurden über mehrere Interaktionen und eine längere Zeit sowie in Hinblick auf eine zwischenmenschliche Beziehung getestet.</br> Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Erscheinungsbild von virtuellen Agenten insbesondere die Mensch-Agenten-Interaktion für Senior*innen positiv beeinflussen kann. Aber auch für Studierende, deren Beurteilung durch das Aussehen des Agenten weniger beeinflusst wird, wurden positive Ergebnisse gefunden (z. B. Verbesserung der Gesundheitsabsicht).
The present dissertation examines the effect of a virtual agent’s appearance within longitudinal interactions between the agent and the user. Prior studies have already demonstrated that feelings like bonding toward the agent occur within a long-term usage.</br> As from human-human interaction it can be derived that the appearance of interlocutors is important for the development interpersonal relationships; this dissertation investigated the role of appearance in terms of social relations. Moreover, the impact of the aimed target-group was focused, since applications in terms of health or assistance are promising application fields for specific target groups such as seniors.</br> Therefore, an empirical approach consisting out of four different studies was used. Results from qualitative interviews (Study 1) indicate valuable insights about target-group-related differences. Students indicate that they perceive the agent more as a technical entity and want prevent from social processes that an agent might evoke. In contrast, seniors seem to value the familiarity of a humanoid appearance, since they like to address an interlocutor and assume a humanoid appearance to trigger trust and bonding. This was partly supported by Study 2, which demonstrated that seniors rely more on species and students on realism. In an actual interaction between human and agent (Study 3), the results for seniors have been substantiated. Seniors benefit from social outcomes of a humanoid appearance, as a humanoid agent was also found to trigger higher usage intention, trust and bonding for seniors, while this is not the case for students. Hence, seniors seem to be more sensitive for appearance cues than students, who might relay more on functions. However, also for students appearance was found to have promising effects. In Study 4 an attractive agent was more liked and enhanced users’ intention to live healthy.</br> Although no development of appearance effects over times have been found, still the evaluation of the agent and users’ closeness towards the agent seem to change over time. This might be useful to foster the usage of virtual agents and their effectiveness. Altogether, this work makes valuable contribution to research regarding appearance effects: (1) appearance variables have been categorized and investigated in a more systematic manner, (2) the impact of user characteristics has been examined, (3) appearance effects have been investigated over time and with regard to an interpersonal relationship between the user and the agent.</br> To conclude, the agent’s appearance can especially enhance a longitudinal human-agent interaction for seniors, but also for students, whose evaluation is less affected by the agent’s appearance, beneficial outcomes have been found (e.g., enhancement of health intention).

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